Kapitel
Kapitel
Kapitel
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
KAPITEL<br />
findet. Orientiert man sich bei der Eliminierung des dimensionslosen Scherparameters<br />
S an einer turbulenten Wandgrenzschicht im lokalen Gleichgewichtszustand (S = 3.3),<br />
dann ergibt sich wieder die von Spalart und Allmaras angegebene Formulierung. Die<br />
im SA Modell verwendete Substitution Scµ = 0.3 hat turbulenzdämpfende Eigenschaften,<br />
da der übliche Anstieg der Produktion parallel zum dimensionslosen Scherratenparameter<br />
unterbunden wird. Die Strategie ist vorteilhaft für die Berechnung<br />
strömungsmechanisch hochbelasteter Bauteile, deren Vorhersage oftmals unter einer<br />
Überschätzung der Turbulenzintensität leidet. Bereits einfachste Invariantentheorien,<br />
z.B. Rung (1998b), belegen einen reziproken Zusammenhang zwischen cµ und S, weswegen<br />
die Substitution prinzipiell korrekt ist.<br />
Die Bradshaw–Hypothese wurde bereits von Johnson und King (1984) zur Entwicklung<br />
eines Halbgleichungsmodells erfolgreich eingesetzt, und gewinnt neuerdings auch im<br />
Zusammenhang mit Zweiparametermodellen an Bedeutung. Beispielsweise erhält man<br />
von<br />
<br />
|uv|<br />
νt = min<br />
= (8.15) cµ<br />
, cµ<br />
S∗ k2 <br />
k<br />
= cµ<br />
ε<br />
2<br />
k2 ε min<br />
<br />
1<br />
√cµ , 1<br />
S<br />
ε min<br />
= k2<br />
<br />
|uv|<br />
, 1<br />
cµ k S<br />
ε min<br />
<br />
0.3<br />
S<br />
,<br />
<br />
, 0.09<br />
<br />
c ∗ µ<br />
, (8.20)<br />
die populäre Shear–Stress–Transport (SST) Modifikation von Menter (1994). Bemerkenswerterweise<br />
beinhaltet die SST–Modifikation, analog zu der in (8.19) skizzierten<br />
Vorgehensweise, eine Linearisierung der Turbulenzenergieproduktion<br />
Pk = P = kS ∗ (c ∗ µS) → 0.3 kS ∗ .<br />
❀ P<br />
ε<br />
= 0.3 S (8.21)<br />
Die Bradshaw–Hypothese ermöglicht vor allem die verbesserte Vorhersage von druckinduzierter<br />
Strömungsablösung, welche für die industrielle Aerodynamik von maßgeblicher<br />
Bedeutung ist. Die Einarbeitung der Bradshaw–Hypothese in die Modellbildung<br />
erklärt den Erfolg der Einparametermodelle bei der Berechnung von Strömungen unter<br />
dem Einfluß positiver Druckgradienten. Die positive, schubspannungslimitierende Eigenschaft<br />
kann man exemplarisch daran erkennen, daß das Spalart–Allmaras Modell,<br />
im Unterschied zu konventionellen Zweiparametermodellen, die integrale Schwartzsche<br />
Ungleichung<br />
(3.41) erfüllt.<br />
ui 2 uj 2 ≥ (uiuj)(uiuj) ❀<br />
147<br />
4<br />
3 ≥<br />
νtS ∗<br />
k<br />
2<br />
(8.22)