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1.2. MATERIALGLEICHUNGEN<br />

beschrieben. Die medienspezifische Gaskonstante R bestimmt sich darin über<br />

R =<br />

˜ R/M<br />

˜R = universelle Gaskonstante = 8.3143 J<br />

mol K<br />

M = Molmasse des Strömungsmediums z.B. Luft = 29g<br />

mol<br />

. (1.25)<br />

Aus der Voraussetzung eines thermisch idealen Stoffverhaltens ergibt sich für die differentiellen<br />

Zustandsgrößen der inneren Energie de und der Enthalpie dh<br />

de = cvdT bzw. dh = cpdT = d(e + P/ρ) (1.26)<br />

mit (nicht notwendigerweise konstanten) isobaren bzw. isochoren Wärmekapazitäten<br />

cp und cv. Das Stoffgesetz (1.24) des Idealgases ergibt die Restriktion<br />

dh = de + d(P/ρ) → cpdT = cvdT + RdT → cp − cv = R , (1.27)<br />

welche sich bei Verwendung des Quotienten cp<br />

γ = cp<br />

cv<br />

cv<br />

(:= Isentropenexponent γ) zu<br />

→ cp = Rγ<br />

γ − 1 , cv = R<br />

γ − 1<br />

(1.28)<br />

notiert. Die in dieser Vorlesung berechneten kompressiblen Strömungen setzen zudem<br />

kalorisch ideales Verhalten voraus (cp und cv =konst.), weswegen sich die differentiellen<br />

Stoffgesetze (1.26) der inneren Energie und Enthalpie zu<br />

h − href = cp(T − Tref) und e − eref = cv(T − Tref) (1.29)<br />

integrieren lassen. Eine Modifikation für kalorisch reale Stoffe sollte mit Hilfe von Stoffgesetztabellen,<br />

z.B. Blanke (1989), leichterdings möglich sein. Für die Berechnungen<br />

benötigt man somit die Vorgabe einer spezifischen Gaskonstante R sowie eines Isentropenexponenten<br />

γ. Das verwendete numerische Verfahren ist vornehmlich zur Berechnung<br />

von Luftströmungen entwickelt worden. Für dieses, in der Hauptsache aus zweiatomigen<br />

Stickstoffmolekülen bestehende Medium, ist die Gültigkeit der thermischen<br />

Zustandsgleichung bei nicht zu hohen Drücken im wesentlichen vom lokalen Temperaturzustand<br />

abhängig. Bei Temperaturen oberhalb von 500 K wird vom Medium zusehends<br />

mehr Energie in die Nutzung des Vibrationsfreiheitsgrades des Hantelmodells<br />

umgesetzt. In diesem Fall kann nicht mehr mit konstanten spezifischen Wärmen gerechnet<br />

werden (kalorisch reales Verhalten). Oberhalb von ca. 2000 K ist die verstärkt<br />

einsetzende Dissoziation der Sauerstoffanteile zu berücksichtigen, von 5000 K an findet<br />

zudem Stickstoffdissoziation statt. Berechnungen für T > 2000 K erscheinen auch<br />

bei Berücksichtigung von Realgasfaktoren fragwürdig. Eine Abschätzung der maximal<br />

berechenbaren Temperaturen in Abhängigkeit der Anströmzahl kann mit Hilfe der<br />

Staupunkttemperatur erfolgen. Mit γ = 1.4 sowie T∞ ≈ 300 K ermittelt man (für in<br />

erster Näherung zu 1 gesetzte Recoveryfaktoren) aus:<br />

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