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2.4. PRIMÄRE, SEKUNDÄRE UND TERTIÄRE STRESS–STRAIN INTERAKTION<br />

Zur Illustration der Defizite linearer Wirbelzähigkeitsansätze in krümmungsbehafteten<br />

Strömungen wird das Beispiel eines Starrkörperwirbels diskutiert, das durch den<br />

z<br />

y<br />

θ<br />

e<br />

θ<br />

W(r)<br />

Abbildung 2.8: Starrkörperwirbel<br />

e<br />

r<br />

isotropen Wirbelzähigkeitsansatz identisch erfüllt<br />

wird. Die Betrachtungen basieren auf der in Abbildung<br />

(2.8) skizzierten Konfiguration in rotierenden<br />

zylindrischen Koordinaten U = W (r) e θ =<br />

(αr) e θ . Anhang B enthält eine Zusammenstellung<br />

der transformierten Bilanzgleichungen verdrallter<br />

Strömungen in zylindrischen Koordinaten.<br />

Die Kontinuitätsgleichung ist in diesem besonders<br />

einfachen Beispiel identisch erfüllt. Die einzig ver-<br />

bleibende Impulsgleichung ist die Transportgleichung der Azimutalgeschwindigkeit<br />

<br />

∂<br />

νr<br />

∂r<br />

∂W<br />

<br />

− vw r − vw − ν<br />

∂r W<br />

r<br />

=<br />

<br />

∂<br />

r<br />

r ∂r<br />

2<br />

<br />

νr ∂<br />

<br />

W<br />

− vw<br />

∂r r<br />

= 0 .(2.39)<br />

Nach einmaliger partieller Integration von (2.39) mit W (0) = 0 findet man für den<br />

Starrkörperwirbel wegen Srθ = 0 verschwindende Drall–Schubspannungskomponenten<br />

vw = νr ∂<br />

<br />

W<br />

= 2 νSrθ = 0 . (2.40)<br />

∂r r<br />

In Bezug auf die Vorhersage von krümmungsinduzierten Variationen der turbulenten<br />

Schubspannungen entnimmt man Gleichung (2.39), daß der isotrope Boussineq–Ansatz<br />

(7.20) immer mit einem Starrkörperprofil für die Umfangsgeschwindigkeit verbunden<br />

ist<br />

vwEVM = −2 νtSrθ ❀ (2.39)<br />

2 (νt + ν) r ∂<br />

<br />

W<br />

= 0 ❀ Srθ = 0 (2.41)<br />

∂r r<br />

und folglich auch stets verschwindende Drall–Schubspannungen vorhersagt. Der tertiäre<br />

Effekt eines parabolisch überhöhten Azimutalgeschwindigkeitsprofils ist daher unvereinbar<br />

mit dem isotropen Wirbelzähigkeitskonzept. Ein in der Praxis auftretendes<br />

nichtlineares Azimutalgeschwindigkeitsprofil ist nur durch kubische Wirbelzähigkeitsansätze<br />

simulierbar.<br />

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