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1.4. ENERGIESPEKTRUM<br />

Die Herleitung zusätzlicher Transportgleichungen führt zu keiner endgültigen Schließung<br />

des Gleichungssystems, weswegen die Schließungskette an geeigneter Stelle abgebrochen<br />

werden muß. Die Transportgleichungen höherer statistischer Momente sind den<br />

ursprünglichen Gleichungen zahlenmässig überlegen. In den drei Reynolds–gemittelten<br />

Impulsgleichungen treten 6 Reynolds–Spannungen auf, durch deren Bilanzgleichungen<br />

(1.61) weitere 22 Unbekannte in das Gleichungssystem eingeführt werden. Aufgrund<br />

ihres Konstruktionsprinzips sind die Gleichungen der höheren Momente hochgradig<br />

nichtlinear, eng gekoppelt und numerisch äußerst steif. Aus Effizienzgründen sind anwendungsorientierte<br />

Ingenieurwissenschaften auf einen Abbruch der Schließungskette<br />

im Bereich zweiter statistischer Momente angewiesen. In diesem Falle werden entweder<br />

die Reynolds–Spannungen (Wirbelzähigkeitsmodelle) oder die in ihren Transportgleichungen<br />

auftretenden höheren statistischen Momente (Transportgleichungs-Reynolds-<br />

Spannungsmodelle) durch ein mathematisches Modell geschlossen.<br />

1.4 Energiespektrum<br />

Die Verteilung der turbulenten Energie in Abhängigkeit des Längenmaßes wird als Turbulenzenergiespektrum<br />

E bezeichnet, welches üblicherweise im Fourierraum dargestellt<br />

wird. Der Zusammenhang zwischen der Energie–Spektralfunktion E – kurz: Turbulenzspektrum<br />

– und der Turbulenzenergie bzw. Dissipationsrate lautet<br />

Energiespektrum<br />

∞<br />

mit k = E dˆ ∞<br />

k , und ε = 2ν ˆk 2 E dˆ k. (1.67)<br />

0<br />

Die Einheit der Wellenzahl ist [ ˆ k] = m−1 , so daß die großräumigen Wirbelstrukturen,<br />

die ca. 90% der turbulenten kinetischen Energie enthalten, bei kleinen Wellenzahlen lie-<br />

Gleichgewichtsbereich<br />

k<br />

-5/3<br />

k<br />

k<br />

Wellenzahl<br />

4<br />

gen. Abbildung 1.1 illustriert<br />

eine klassische Verteilung der<br />

Energie–Spektralfunktion als<br />

Funktion der Wellenzahl. Aus<br />

Traegheitsbereich<br />

der Lage des Spektralmaxi-<br />

Dissipationsbereich mums kann eine integrale Län-<br />

energietragende<br />

Wirbel<br />

ge bestimmt werden, welche<br />

die Abmessungen der größten<br />

Wirbel charakterisiert. Da die<br />

großen Wirbelstruktuturen zumeist<br />

auch relativ langlebig<br />

Abbildung 1.1: Turbulenzenergiespektrum<br />

als Längenmaß interpretiert werden.<br />

sind, kann der Abszissenwert<br />

sowohl als Zeitmaß als auch<br />

23<br />

0

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