05.08.2013 Aufrufe

Kapitel

Kapitel

Kapitel

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

KAPITEL<br />

Wilcox 1993). Daneben zeichnet sich das Modell durch die geringe Variation der o.a.<br />

Verträglichkeitsbeziehung in kompressiblen und inkompressiblen Wandgrenzschichten<br />

aus (Huang et al. 1994). Hieraus resultiert die Möglichkeit zur Handhabung beider<br />

Strömungszustände mit einem einheitlichen Koeffizientensatz.<br />

Die Vernachlässigung des letzten Summanden aus (2.34) steht in ursächlichem Zusammenhang<br />

zu den Vorteilen der k − ω Formulierung. Die Unterdrückung des Kreuzdiffusionsterms<br />

erhöht jedoch gleichzeitig die Sensitivität des Modells für die Fernfeld–<br />

und Zuströmrandbedingungen der Längenmaßvariablen, da sich der Kreuzdiffusionsterm<br />

als negativer Entrainmentbeitrag interpretieren läßt (Menter 1992; Wilcox 1993;<br />

Rung 1998b). Die Vorgabe der Fernfeldwerte von Lt ist keineswegs trivial. Eine geringe<br />

Fernfeldsensitivität ist daher erstrebenswert. In letzter Zeit sind zonal–hybride Kombinationen<br />

von k − ε und k − ω Modellen (Menter 1994) oder zonale Berücksichtigungen<br />

des Kreuzdiffusionsterms, welche die spezifischen Formulierungsvorteile kombinieren,<br />

in den Blickpunkt des Interesses geraten.<br />

Weitere Zweigleichungsmodelle sind z.B. von Rotta (1968), Speziale, Abid und Anderson<br />

(1992) oder Gibson, Harper und Dafa’Alla (1994) entwickelt worden.<br />

2.3.3 Prallstrahlproblematik (Launder–Kato Modifikation)<br />

Ein prinzipielles Problem konventioneller Wirbelzähigkeitsmodelle liegt in der unbefriedigenden<br />

Darstellung rotationsfreier Deformationzustände. Besonders kritisch wird<br />

das Modellverhalten wenn die Deformationsgeschwindigkeiten annähernd winkeltreu<br />

(scherfrei) sind:<br />

Sαβ = Wαβ = 0 für α = β .<br />

Sämtliche Staupunktströmungen, wie z.B. Prallstrahlen oder Bereiche in der Nähe des<br />

Staupunkts von Tragflügelprofilen, gehören zu diesem Strömungstyp. Erfahrungsgemäß<br />

kommt es in diesen Situationen zu einer deutlichen Überschätzung der Produktion von<br />

Turbulenzenergie durch übliche Wirbelzähigkeitsmodelle<br />

P = 0.5Pkk = −uiuk (Sik + Wik) = −uiuk Sik ∼ 2 νt S 2 kk , (2.35)<br />

oftmals mit weitreichenden Konsequenzen für das gesamte Strömungsfeld. Die Überschätzung<br />

der Produktion von Turbulenzenergie im Staupunktbereich kann, wie exemplarisch<br />

in Abbildung 2.4 illustriert, zur extrem unrealistischen Vorhersage der aerodynamischen<br />

Güte von Tragflügel- oder Schaufelprofilen führen. Die lokalen Turbulenzspitzen<br />

im Nasenbereich der Profile werden dabei durch Konvektion den stromabliegenden<br />

auftriebserzeugenden Saugbereichen zugeführt. Sie bewirken dort infolge<br />

der unrealistisch hohen Turbulenzintensität eine deutliche Unterschätzung der Saugspitzen,<br />

bei gleichzeitig überschätzten Reibungswiderständen. Die Grenzschichtprofile<br />

besitzen wesentlich mehr Energie, was sich vor allem bei der Berechnung ablösenaher<br />

Strömungszustände negativ auf die Vorhersagequalität stromab liegender Grenzschichtprofile<br />

auswirkt. In jüngster Zeit sind diesbezüglich eine Reihe populärer Gegenmaßnahmen<br />

veröffentlicht worden, z.B. von Kato und Launder (1993), Jin und Braza (1994)<br />

54

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!