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10.1. HOMOGENE SCHERTURBULENZ<br />

Setzt man dieses Ergebnis in die Definition des Anisotropieparameters cµ ein<br />

cµ =<br />

√ η1<br />

−β1<br />

<br />

γ + 2<br />

<br />

β γ<br />

2 2 − β2 ,<br />

3<br />

3<br />

dann ergeben sich gemäß (10.5) unmittelbar von der Scherrate unabhängige bij-Werte.<br />

Aus der nachfolgenden kurzen Beurteilung unterschiedlicher Vorgehensweisen zur Modellierung<br />

der Druck–Scher–Korrelationen ergeben sich weitere konzeptionelle Defizite.<br />

IP–Modelle<br />

Sämtliche IP–Modelle offenbaren Schwierigkeiten bei der Berechnung der scheinbar<br />

einfachen homogenen Scherturbulenz. Die Schubspannungskomponente wird von allen<br />

Formulierungen deutlich überschätzt, die Spannungsanisotropie jedoch unterschätzt,<br />

woraus sich ein struktureller Widerspruch ableiten läßt. Insbesondere die fehlerhafte<br />

Berechnung von b12 ist zu bemängeln. Wegen C3 = C4 = 1.5 C2 sind IP–Modelle in<br />

ebenen Scherströmungen unweigerlich mit der Anomalie b22 = b33 verbunden. Daraus<br />

resultieren signifikante Defizite bei der Vorhersage von Wandturbulenz oder turbulenten<br />

Sekundärströmungen in scherdominierten Strömungszuständen (vgl. <strong>Kapitel</strong> 7.5). Die<br />

im IP–Modell verankerte Kopplung zwischen den Koeffizienten des schnellen Druck–<br />

Scher–Korrelationsmodells erscheint daher fragwürdig. Das GL–Modell ist den GY–<br />

und RO–Vorschlägen in ebenen Scherströmungen tendenziell überlegen.<br />

QI–Modelle<br />

Das LRR–Modell führt aufgrund der mangelhaften Abstimmung der Koeffizienten zu<br />

ähnlich unbefriedigenden Ergebnissen wie die IP–Modelle. Die Schubspannungskomponente<br />

wird deutlich überschätzt, was für die Berechnung von Scherströmungen fatale<br />

Auswirkungen haben kann. Die Normalspannungsanisotropie wird weit unterschätzt.<br />

Die von Taulbee vorgeschlagene Modifikation des LRR–Modells, die auch von Wallin<br />

und Johansson (2000) zur Formulierung eines EASM benutzt wird, erweist sich der<br />

ursprünglichen LRR–Formulierung in Bezug auf die Schubspannung überlegen. Die<br />

Normalspannungen werden demgegenüber noch schlechter als vom LRR–Modell vorhergesagt.<br />

Das TB–Modell unterscheidet sich für ebene Scherströmungen daher faktisch<br />

nicht von guten linearen Wirbelzähigkeitsmodellen. Die Wahl von C3 = 2 führt darüber<br />

hinaus in diesen Strömungen unsinnigerweise immmer auf b33 = 0, weswegen sich der<br />

physikalisch wichtige Umverteilungsmechanismus auf zwei Komponenten beschränkt.<br />

Die Vernachlässigung der dritten Komponente ist von Nachteil für die Darstellung von<br />

Anisotropiezuständen, beispielsweise in Zusammenhang mit der Integration des wandnahen<br />

low–Re Bereichs.<br />

Die FRLT– und SSG–Varianten sind für alle drei Scherraten mit bemerkenwert guten<br />

Resultaten verbunden. Die gute Übereinstimmung der Vorhersagen dieser beiden<br />

Modelle belegt die Qualität der quasi–selbstkonsistenten FRLT–Modellbildung.<br />

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