Kapitel
Kapitel
Kapitel
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
4.1. LINEARE TRANSPORTGLEICHUNGSMODELLE<br />
vor. Die zu modellierenden Terme umfassen neben dem Diffusionstensor Dij die Tensoren<br />
der Druck–Scher–Korrelation φij und der viskosen Dissipation ɛij, welche die<br />
Umverteilungs– und Vernichtungsmechanismen des Turbulenzfeldes beschreiben.<br />
4.1.1 Diffusion Dij<br />
Der quantitative Beitrag der Diffusion zur Transportgleichung (4.1) ist in der Regel<br />
von untergeordneter Bedeutung. Der Diffusionstensor Dij spielt darüber hinaus für<br />
die Inhalte dieser Lehrveranstaltung keine Rolle. Für seine Modellierung wird von den<br />
meisten Autoren die einfachste Form nach Daly und Harlow (1970) favorisiert<br />
D DH<br />
ij = ∂<br />
<br />
<br />
k ukul ∂uiuj<br />
νδkl + Cs<br />
, mit Cs = 0.22 . (4.3)<br />
∂xk<br />
ε ∂xl<br />
Den wichtigsten Beitrag zur Diffusion Dij liefert nach Gleichung (1.62) die turbulenten<br />
Diffusion ∂(uiujuk)/∂xk. Im Unterschied zur Tripelkorrelation uiujuk ist das Argument<br />
des Gradientenoperators DDH ij in der Formulierung (4.3) nicht unabhängig von der<br />
Indexstellung (i, j, k). Alternative Vorschläge, wie z.B. der von Hanjalić und Launder<br />
(1972) veröffentlichte Ansatz<br />
D HL<br />
ij = ∂<br />
<br />
˜Cs k<br />
uiul<br />
∂xk ε<br />
∂ujuk<br />
∂xl<br />
+ ujul<br />
∂uiuk<br />
∂xl<br />
<br />
<br />
∂uiuj ∂uiuj<br />
+ ukul + νδkl<br />
∂xl<br />
∂xl<br />
(4.4)<br />
( ˜ Cs = 0.11), weisen diesen formalen Nachteil nicht auf. Eine Unabhängigkeit von der<br />
Indexstellung führt jedoch zu wesentlich komplexeren Formulierungen.<br />
Im Unterschied zur Wirbelzähigkeitsmodellierung treten im Zusammenhang mit Reynoldsspannungsmodellen<br />
anisotrope effektive Zähigkeiten auf, deren Implementierung<br />
signifikante Modifikationen des numerischen Algorithmus erfordert. Für das oben notierte<br />
Diffusionsmodell nach Daly-Harlow findet man beispielsweise<br />
ν eff<br />
11 = ν + Cs<br />
k u 2<br />
ε<br />
, νeff<br />
22 = ν + Cs<br />
k v 2<br />
ε<br />
k uv<br />
, νeff 12 = ν + Cs<br />
ε<br />
Die i.Allg. geringe Bedeutung der turbulenten Diffusion steht im Widerspruch zur Komplexität<br />
ihrer numerischen Umsetzung und motiviert weitere, isotropisierende Vereinfachungen<br />
des Diffusionsmodells, welche bereits im Zusammenhang mit der Gradientendiffusion<br />
(2.16) erläutert wurden<br />
D iso<br />
ij = ∂<br />
<br />
δkl ν +<br />
∂xk<br />
Ĉs<br />
<br />
k ukul ∂uiuj<br />
=<br />
ε ∂xl<br />
∂<br />
<br />
k<br />
ν + cµ<br />
∂xk<br />
2 <br />
∂uiuj<br />
. (4.5)<br />
ε ∂xk<br />
83<br />
.