Kapitel
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log. Energie<br />
transiente Frequenzen<br />
Simulation<br />
spektrale Luecke<br />
Turbulenzmodell<br />
log. Frequenz<br />
log. Energie<br />
1.5. INSTATIONÄRE STRÖMUNGEN<br />
transiente Frequenzen<br />
Simulation<br />
Turbulenzmodell<br />
spektrale Ueberlappung<br />
log. Frequenz<br />
Abbildung 1.5: Schematische Darstellung des Energiespektrums im Frequenzbereich: Vergleich<br />
einer statistisch modellierbaren Strömung mit ausgeprägter spektraler Lücke (links),<br />
und einer durch spektrale Überlappung für konventionelle statistische Methoden unzugänglichen<br />
instationären Strömung (rechts).<br />
Ein anschauliches Beispiel für eine ausgeprägte spektrale Lücke ist der ozeanische Tiedenhub,<br />
dessen Rhytmus von 12h bzw. 24h die im Hz–Bereich liegenden Wellenschwankungen<br />
um mehrere Größenordnungen übersteigt (White 1990). Die spektrale Trennung<br />
von transienten und turbulenten Mechanismen berechtigt zur Vernachlässigung<br />
nichtlinearer Impuls– und Energieflüsse über das gesamte Spektrum. Das Turbulenzfeld<br />
anliegender Wandgrenzschichten operiert typischerweise unter diesen quasi–stationären<br />
Bedingungen. Die Existenz der spektralen Lücke ist in vielen technischen Anwendungen<br />
zumindest gebietsweise nicht mehr zu gewährleisten. Das bekannteste Beispiel hierfür<br />
sind instationäre, oszillierende Nachlaufströmungen hinter stumpfen Körpern. Ebenso<br />
sollte die Anwendung statistischer Turbulenzmodelle zur Simulation von Turbomaschinenströmungen<br />
mit Skepsis betrachtet werden (Eulitz 2000). Für Maschinendrehzahlen<br />
im Bereich von 10 4 U/min und Schaufelzahlen von ca. 60 findet man transiente Grundfrequenzen<br />
von etwa 10 kHz. Diese können zwar von der Simulation aufgelöst werden,<br />
liegen jedoch bereits deutlich oberhalb experimentell ermittelter Energiemaxima, welche<br />
typischerweise bei ca. 1 kHz und somit im Bereich der Modellbildung liegen.<br />
Mit Verringerung des Quotienten aus dem (kleinsten) Zeitmaß der transienten Grundströmung<br />
Tm und größtem turbulenten Zeitmaß (eddy–turn–over time) Tt kommt es zu<br />
nichtlinearen Wechselwirkungen zwischen Turbulenz und transienter Grundströmung.<br />
Der Arbeitsbereich des statistischen Turbulenzmodells deckt in diesem Falle auch einen<br />
Teil des transienten Spektrums ab. Die vielzitierten Schwierigkeiten statistischer Turbulenzmodelle<br />
bei der Behandlung von Strömungen, in denen es zu einer Überlagerung<br />
von transienten und turbulenten Phänomenen im Wellenzahlbereich kommt, resultieren<br />
aus dem dissipativen Charakter des Modells.<br />
Der Ursprung der dissipativen Modelleigenschaften ist die Vorstellung von einem einsei-<br />
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