Kapitel
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KAPITEL<br />
überführen. Zweigleichungsmodelle unterscheidet man nach dem Typ der gewählten<br />
abhängigen Turbulenzvariabeln. Die am weitesten verbreitete Formulierung basiert auf<br />
modellierten Transportgleichungen für die Turbulenzenergie k und die Dissipations–<br />
bzw. Transferrate ε (k−ε Modell). Alle weiteren in der Literatur verfügbaren Formulierungen<br />
sind weitestgehend äquivalent und lassen sich prinzipiel ineinander überführen.<br />
Ein natürliches turbulentes Geschwindigkeitsmaß ist die Wurzel der turbulenten kinetischen<br />
Energie √ k. Zur Schließung der Turbulenzenergiegleichung (1.64) werden die<br />
diffusiven Beiträge nach dem Gradienten–Diffusionsmodell modelliert<br />
− ukuiϕ − 1<br />
ρ pϕ δik = 1) k<br />
Cφ<br />
ε ukul<br />
<br />
∂ uiϕ<br />
=<br />
∂xl<br />
2) C ∗ k<br />
φ<br />
2<br />
ε δkl<br />
<br />
∂ uiϕ<br />
=<br />
∂xl<br />
νt<br />
<br />
∂ uiϕ<br />
.<br />
P rφ ∂xk<br />
(2.16)<br />
Der Druckdiffusionsbeitrag ist in der Regel von untergeordneter Bedeutung. Die Symmetrieeigenschaften<br />
der verbleibenden Trippelkorrelation werden vom Gradienten–Diffusionsmodell<br />
gebrochen, was jedoch aufgrund der untergeordneten Bedeutung der Diffusionsterme<br />
in der Regel akzeptiert wird. Die algorithmische Struktur der meisten<br />
numerischen Verfahren basiert auf isotropen Diffusionsprozessen, weswegen sich die<br />
Anwendung des zweiten, isotropisierenden Modellierungschrittes empfiehlt. Unter Vernachlässigung<br />
von Volumenkraftdichten ergibt sich für inkompressible Medien die modellierte<br />
Turbulenzenergiegleichung<br />
<br />
Dk<br />
∂<br />
= P − ε + ν +<br />
Dt ∂xk<br />
νt<br />
<br />
∂k<br />
, mit P rk = O(1) . (2.17)<br />
P rk ∂xk<br />
2.3.1 k − ε Modell<br />
Die Schließung der modellierten Turbulenzenergiegleichung (2.17) bedarf einer Vorschrift<br />
zur Berechnung der isotropen Dissipationsrate ε. Die in Gleichung (1.66) notierte<br />
exakte Transportgleichung der Dissipationsrate enthält eine Vielzahl ungeschlossener<br />
Beiträge und ist in ihren Details inakzeptabel komplex. Daneben kommt der modellierten<br />
Dissipationsrate nach Gleichung (1.74) eine andere physikalische Bedeutung<br />
als der ursprünglichen Dissipationsrate zu. Die Modellierung der Energietransferbilanz<br />
geht auf Jones und Launder (1972) zurück und lehnt sich eng an die Modellgleichung<br />
der Turbulenzenergie (2.17) an<br />
Dε<br />
Dt<br />
= ε<br />
k<br />
<br />
<br />
Cε1P − Cε2 ε<br />
+ ∂<br />
<br />
ν +<br />
∂xk<br />
νt<br />
<br />
∂ε<br />
P rε ∂xk<br />
. (2.18)<br />
Die Basisgleichung (2.18) gilt ausdrücklich nur für voll–turbulente (sog. high–Reynolds<br />
number) Bereiche in hinreichender Entfernung fester Berandungen. Im Wandbereich<br />
sollte die Transferrate mit der isotropen Dissipationsrate übereinstimmen, wozu –wie<br />
in Anhang D skizziert– eine Manipulation ihrer Transportgleichung notwendig ist. Die<br />
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