Kapitel
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KAPITEL<br />
Der kugelsymmetrische erste Summand erleichtert die Formulierung einer homogenen<br />
Kontraktionsrestriktion (bkk = 0), das Vorzeichen des zweiten Summanden fußt auf<br />
Kontinuitätsüberlegungen von Prandtl (1925) für das oben angesprochene Beispiel einer<br />
ebenen Scherströmung (uv ∼ −U,y ). Die vorstehend zitierten Kontraktions– und<br />
Symmetriebedingungen ergeben<br />
νijkl = νjikl und νiikl = 0 .<br />
Aus dem Blickwinkel des Scherraten–Tensors ist eine zusätzliche Symmetrie des Wirbelzähigkeitstensors<br />
νijkl in Bezug auf die hinteren beiden Indizes einleuchtend, da Skl<br />
und Slk letztlich denselben Beitrag zu uiuj leisten sollten<br />
uiuj = 2<br />
3 δij k − νijkl Skl , (2.11)<br />
νijkl = νjikl , νiikl = 0 , νijkl = νijlk .<br />
Die doppelte Überschiebung von symmetrischen und antimetrischen Indizes bleibt wirkungslos.<br />
Der antimetrische Wirbeltensor muß daher in Gleichung (2.11) nicht mehr<br />
mitgeführt werden, was die o.g. Aussagen zur Vernachlässigbarkeit eines expliziten<br />
Wij–Beitrags bestätigt. Nichtsdestoweniger können die Koordinaten des Wirbeltensors<br />
zur Definition der Koordinaten des Wirbelzähigkeitstensors beitragen.<br />
Schwach anisotrope Modellierung<br />
Im Rahmen der zweiten Möglichkeit wird die Wirbelzähigkeit durch einen Tensor zweiter<br />
Stufe beschrieben<br />
uiuj = 2<br />
3 δijk − νik (Skj + Wkj) . (2.12)<br />
Anhand der Kontraktionsbedingung erkennt man unmittelbar die Defizite des Ansatzes<br />
0 = νik (Ski + Wki) .<br />
Da die Geschwindigkeitsgradienten i. Allg. linear unabhängig sind, degeneriert der Wirbelzähigkeitstensor<br />
zweiter Stufe bei Beachtung der Kontraktionsbedingung zu einem<br />
Nulltensor.<br />
Isotrope Modellierung<br />
Die anisotrope Wirbelzähigkeit νijkl wird im Rahmen linearer Wirbelzähigkeitsmodelle<br />
(EVM) einer Isotropiehypothese unterworfen. Mit Hilfe der allgemeinen Darstellung<br />
eines isotropen Tensors vierter Stufe findet man anstelle von (2.10)<br />
ν EVM<br />
ijkl := Aδijδkl + Bδikδjl + Cδilδjk ,<br />
❀ uiuj = 2<br />
3 δij k − [ AδijSkk + (B + C)Sij + (B − C)Wij ] . (2.13)<br />
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