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PDF 24.208kB - TOBIAS-lib - Universität Tübingen

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the Catalan monastry of Montserrat, which the king visited on his return journey<br />

from Barcelona in 1626.“ 354 Alle Eremitagen wiesen eine eigene Kapelle auf,<br />

standen aber auch für die Vergnügungen des Hofes zu Verfügung. Ein Zeitgenosse<br />

bezeichnete die Eremitagen als „solitudes agréables, qu‟on peut regarder comme des<br />

jolies maisons de plaisance, où le Roi va quelquefois prendre le divertissement de la<br />

promenade.“ 355 Diese spanische Variante von Kapelle und zusätzlichen Räumen für<br />

lustvolle weltliche Nutzung innerhalb eines Eremitagen-Pavillons ist mir nirgendwo<br />

in einer Parkanlage außerhalb Spaniens begegnet. „The hermitage of San Juan, which<br />

was finished in 1634 (…) contained a small apartment with a <strong>lib</strong>rary. It was<br />

frequently used by Olivarez as a retreat within the Retiro. The hermitage of San<br />

Isidro, just behind the palace, had a small pool for boating and fishing. Other<br />

hermitages, such as San Bruno (finished in 1635) and Santa Maria Magdalena (built<br />

in 1634/35), had gardens and grottoes and were used as picnic sites or occasionally<br />

outdoor theaters. San Pablo, with its elaborate pergolas or covered walkways, was<br />

incorporated into an open-air theater.” 356 Gothein sah in diesen „Villeneremitagen“,<br />

die in Buen Retiro „in einer so selbstverständlichen Vielheit auftreten, einen ersten<br />

Schritt, der die Eremitagen allmählich immer mehr zu einem Spielzeug der galanten,<br />

etwas sensationslustigen, vornehmen Welt machte, zu dem sie sich in späterer Zeit<br />

entwickelten.“ 357 Alle Eremitagen waren mehrstöckige Gebäude aus Backstein mit<br />

Schieferdächern und einem hohen, spitzen Turm als Zeichen für königliche Gebäude.<br />

Die größte Eremitage war die Eremitage des heiligen Antonius. Sie besaß drei<br />

Stockwerke und drei Kapellen und war ebenfalls aus Backsteinen und mit einem<br />

Eingangsportal aus vier weißen Marmorsäulen erbaut. Im Innern gab es fünf Räume,<br />

die als „dunkle“ Zimmer bezeichnet wurden, weil sie ihr Licht nur durch geöffnete<br />

Türen erhielten. Die anderen größeren Räume waren für Vergnügen und<br />

Unterhaltung vorgesehen. „With its symmetrical arrangement of rooms, the<br />

354<br />

355<br />

356<br />

357<br />

Brown / Elliott, 2003, S. 81. Die Verfasser verweisen in einer Fußnote auf die Eremitage in<br />

Gaillon und die illustrierte Ausgabe von Androuet du Cerceau von 1607, sind aber der<br />

Meinung, dass „given the strength of the Spanish tradition of these structures, there is no<br />

need to postulate a relationship“. (Brown / Elliott, 2003, Fußnote Chapter III, 85, S. 274.)<br />

Juan Alvarez de Colmenar: Les Delices de l’Espagne et du Portugal, Leiden 1707, S. 239,<br />

zit. n. Ost, 1971, S. 51.<br />

Brown / Elliott, 2003, S. 74-82, bzw. S. 217.<br />

Gothein, I, 1926, S. 399.<br />

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