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PDF 24.208kB - TOBIAS-lib - Universität Tübingen

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Staffagebauten übernommen. Die baulichen Überreste und die zahlreichen<br />

Neuschöpfungen von Eremitagen und Grotten erhielten in den „sentimentalen“<br />

Gärten eine romantisch verklärte Funktion. „Einsiedeleien sind zur Verstärkung der<br />

Eindrücke bestimmt, die stille und melancholische Reviere machen sollen.“ 6<br />

Für den geplanten Themenbereich zeigt sich die Schwierigkeit, dass die einzelnen<br />

Eremitagengebäude sehr häufig in bewusst baufälligem Zustand oder in ephemärer<br />

Architektur errichtet wurden und daher natürlicherweise wieder dem Zerfall anheim<br />

fielen. Die sie umgebenden Gartenanlagen waren ohnedies den Veränderungen durch<br />

die Natur unterworfen. Zusätzlich wurden sehr viele Schlösser mit ihren Gärten und<br />

Eremitagen aufgrund von politischen Veränderungen, nachlassendem Interesse,<br />

finanziellen Engpässen oder neuen Kunstauffassungen teilweise nicht mehr<br />

weitergebaut oder mutwillig zerstört. „Fashion and their ephemeral materials have<br />

swept away most of these dark caves of solitude.” 7 Für das Thema „Typologie der<br />

Eremitagen“ können aber auch die nicht ausgeführten Planungen aufschlussreich<br />

sein. Weiterhin ist es für eine solche Untersuchung als Kontrast zur höfischen<br />

Eremitage notwendig, sich zunächst mit einem kurzen Überblick über die Geschichte<br />

der religiösen Eremitagen zu befassen. Dies kann aber wiederum nur stichpunktartig<br />

durch einzelne herausragende Beispiele geschehen.<br />

Der eigenständige Beitrag dieser Arbeit soll in dem Versuch liegen, in den Schlossund<br />

Gartenanlagen des 16. bis 18. Jahrhunderts die noch vorhandenen, geplanten<br />

oder zerstörten Eremitagen insbesondere im Bereich der Bundesrepublik<br />

Deutschland in einem repräsentativen Überblick ohne Anspruch auf Vollständigkeit<br />

typologisch zu erfassen. Bei der Auswahl der einzelnen Beispiele wurde Wert darauf<br />

gelegt, neben großen bedeutenden Anlagen auch Gärten und Landschaftsparks<br />

kleinerer Fürsten darzustellen. Die Reihenfolge der dargestellten Objekte erfolgt in<br />

der Mehrzahl der Fälle in diachroner Auflistung. Aus sachlichen Gründen, etwa zur<br />

besseren Übersicht über die Bautätigkeit einer einzelnen Dynastie, wird dieses<br />

Prinzip in Einzelfällen durchbrochen. 8<br />

6<br />

7<br />

8<br />

Christian Cay Lorenz Hirschfeld (1779-1780): Theorie der Gartenkunst, 5 Bände, Leipzig.<br />

Reprint Hildesheim, Zürich, New York 1973, Bd. 5, S. 70.<br />

Jones, Barbara: Follies and Grottoes, London 1953, S. 179.<br />

Alle Zitate aus zeitgenössischen Berichten wurden in ihrer originalen Schreibweise<br />

übernommen. Diese weicht in vielen Fällen, z.B. auch Akzentsetzung in französischen<br />

4

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