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Monument nach dem Vorbild des Cestius-Grabes in Rom sein“ 1567 . Pyramiden<br />

hatten, wie erwähnt, als Einzelbauwerke schon vor der großen Ägyptenbegeisterung,<br />

die durch Napoleons Expedition ausgelöst wurde, gerade im freimaurerischen Milieu<br />

Tradition und wurden in den neu eingerichteten englischen Parks eingesetzt, so auch<br />

die seit 1780 im väterlichen Landschaftspark Weissenstein bei Kassel errichtete<br />

Pyramide, die als „Grab des Homer“ bezeichnet wurde. Eine eindeutig<br />

freimaurerisch bestimmte Pyramide wurde im Auftrag des Marquis de Montesquieu<br />

in Maupertuis (Dep. Seine-Marne) ca 1780 durch Alexandre-Théodore Brongniart 1568<br />

als „Eingang zum Elysium“ erbaut. Friedrich Wilhelm II. von Preußen, mit dem Carl<br />

von Hessen als Freimaurer in engem Kontakt stand, ließ nach 1786 in Potsdam einen<br />

englischen Park mit freimaurerischem Programm anlegen, darin gibt es eine<br />

Pyramide als Eingang zur Unterwelt. 1569 Mindestens nachdem Wilhelm IX. in Kassel<br />

Landgraf geworden war, hatte er als Landesherr eine kritische Haltung zur<br />

Freimaurerei: „Mein Bruder Carl hatte seit 1777 sogar alles Erdenkliche versucht,<br />

mich dafür zu interessieren, allein meine Stellung und Pflichten als Souverän waren<br />

mit einer solchen Bindung gänzlich unvereinbar.“ 1570 Carl dagegen hatte in Hanau<br />

1778 eine Loge „Wilhelmine Caroline“ gegründet, der auch der vom Sommer 1777<br />

bis zum Sommer 1778 in Hanau lebende Publizist und Stückeschreiber Adolph von<br />

Knigge aktiv angehörte. Auf Carls Betreiben fand vom 16. Juli bis 1. September<br />

1782 in Wilhelmsbad ein internationaler Freimaurerkongress statt, der eine<br />

europäische Dimension und Wirkung hatte. 1571 Wilhelm IX. nahm nicht daran teil,<br />

doch er schätzte es, auch aus wirtschaftlichen Gründen, dass in seinem Wilhelmsbad<br />

so viel reiche und einflussreiche Freimaurer, darunter auch seine adeligen<br />

Standesgenossen, anwesend waren.<br />

Wilhelm IX. hatte also sicherlich als konservativer Landesherr eine andere<br />

Einstellung zu den Freimauerern als in seinen Jugendjahren. Seine demonstrative<br />

1567<br />

1568<br />

1569<br />

1570<br />

1571<br />

Rainer von Hessen (Hg.): Wir Wilhelm von Gottes Gnaden. Die Lebenserinnungen Kurfürst<br />

Wilhelms I. von Hessen 1743-1821, Frankfurt / New York 1996. Aus dem Französischen<br />

übersetzt und hg. von Rainer von Hessen, S. 233.<br />

Alexandre-Théodore Brongniart (1707-1765) beendete als Schüler von Ange-Jacques Gabriel<br />

u.a. den Bau der Ecole Militaire in Paris.<br />

Clemens Alexander Wimmer: ‚Die Geheimnisse des Neuen Gartens. Friedrich Wilhelm II.<br />

ein ungewöhnlicher Bauherr‟, in: Potsdamer Schlösser und Gärten. Bau und Gartenkunst vom<br />

17.-20. Jahrhundert, Potsdam 1993, S. 167.<br />

Lebenserinnungen, S. 180.<br />

Gerhard Bott: ‚Die Badeanlagen in Wilhelmsbad‟, in: Merk, 2002, S. 88.<br />

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