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PDF 24.208kB - TOBIAS-lib - Universität Tübingen

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Deutschlands.“ 915 Es gibt eine kolorierte Radierung in den Maßen 23,8 x 33,5 cm,<br />

die in der Plansammlung der Stiftung Preußische Schlösser und Gärten (SPSG) unter<br />

der Nr 9260 verwahrt wird, mit der Bezeichnung „Die Grotte im Printzlichen Garten<br />

zu Rheinsberg um 1790“. Bereits im März/April 1754 schreibt Heinrich an seinen<br />

Bruder Ferdinand: „Ich werde augenblicklich nach einem guten Essen einen<br />

Spaziergang machen. Ich werde zu meiner Grotte gehen, wo man viel gearbeitet<br />

hat.“ 916 (Abb. 163) In einem weiteren Brief an den Bruder im Jahre 1755 bedankt<br />

sich Heinrich bei dem Bruder für Muscheln: „Die Muscheln sind großartig. Ich bin<br />

erstaunt, wie Sie es geschafft haben, sie zu bekommen. (…) Ich bin oft in der Grotte,<br />

um mit Vergnügen die schöne Erinnerung an meinen teuren Keske zu sehen.“ 917 Die<br />

Grotte wurde als Felsgestein beim alten Heckenparterre aufgeschichtet und unter<br />

einer Quincunx-Pflanzung versteckt. Prinz Heinrichs Schlossbauinspektor Karl<br />

Wilhelm Hennert verfasste 1778 einen Bericht über das Schloss und den Garten von<br />

Rheinsberg, dank dessen die längst verschwundenen Staffagen noch nachvollzogen<br />

werden können. Hennert beschreibt sie 1778 folgendermaßen: „Ohne äußere Pracht,<br />

aber dem Geschmack der Grottenbauart vollkommen angemessen; sie gleichet von<br />

außen einem ungeheuren Steinhaufen; in der längsten Facade von 70 Fuß hat sie drey<br />

runde gewölbte Eingänge, und einen auf der schmalen Seite zwischen zwey großen<br />

Pfeilern; das ganze Gebäude ist mit Epheu und wildem Wein, welcher sich in die<br />

Steinklüfte ranket, bewachsen. Oberhalb ist sie mit Erde bedeckt und mit Bäumen<br />

bepflanzet, welche ihre Gipfel über die Grotte herabhängen lassen.“ 918 In diesen<br />

Berichten erscheinen zwei Dinge interessant: einmal die Schilderung des Prinzen,<br />

wenn er seinem Bruder schreibt, welche Freude er an der Grotte und ihrer<br />

Ausstattung hat und wie gerne er sich dort aufhält, zum anderen die konkrete<br />

Beschreibung Hennerts, in der er die Rheinsberger Grotte „ohne äußere Pracht, aber<br />

dem Geschmack der Grottenbauart vollkommen angemessen“ schildert. Diese<br />

zeitgenössischen Beschreibungen geben nicht nur für die Rheinsberger Grotte,<br />

sondern ganz allgemein für das äußere und innere Erscheinungsbild von Grotten in<br />

915<br />

916<br />

917<br />

918<br />

Michael Seiler: ‚Das Rheinsberger Gartenreich des Prinzen Heinrich‟, in: Göres 2002, S. 325.<br />

Seiler, in: Göres, 2002, S. 333.<br />

Dito.<br />

Hennert, 1778, S. 61, zit. n. Seiler, in Göres, 2002, S. 334.<br />

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