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PDF 24.208kB - TOBIAS-lib - Universität Tübingen

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gegliederten Oktogon. Zwei halbkreisförmige Rampen führten seitlich zum ersten<br />

Stockwerk. Das Belvedere ist Ziel- und Blickpunkt für die senkrecht zum Hang<br />

verlaufende Tiefenachse eines regelmäßig angelegten Gartens und bildet „einen<br />

Festsaal und Belvedere in einem.“ Hier erfüllte sich der alternde Fürst den schon<br />

lange gehegten Wunsch, von „seinem gleichsam in den Weinberg gelehnten<br />

Alterssitz über einen Terrassengarten auf Dresden zu sehen.“ 834 Das<br />

Wackerbarthsche Belvedere war der erste in einer Reihe derartiger Pavillons im<br />

Umkreis Dresdens, die ihren Höhepunkt im Belvedere des Brühlschen Gartens<br />

fanden, das aber bereits im Siebenjährigen Krieg wieder zerstört wurde. Auch<br />

Wackerbarth konnte seinen Altersruhesitz und den Blick auf sein geliebtes Dresden<br />

nur die kurze Zeit von fünf Jahren genießen, er verstarb 1734.<br />

Herzog Gustav Samuel Leopold (1670-1731), Vetter des schwedischen Königs<br />

Karl XI., übernahm nach dem Tode Karls XII. die Regentschaft in Pfalz-<br />

Zweibrücken. Damit endete nach bereits vier Jahren die Herrschaft des polnischen<br />

Königs Stanislaus Leszczynski als „Duc par délégation“. Als erste Baumaßnahme<br />

erbaute Gustav Samuel Leopold in Zweibrücken eine neue Residenz und nutzte das<br />

von seinem Vorgänger erbaute Landschloss Tschifflick als maison de plaisance.<br />

Zusätzlich ließ er sich 1730 im Hofgarten hinter der Zweibrückner Residenz ein<br />

„zierliches Lusthaus“ 835 erbauen. Es gibt wiederum in der Bibliothèque Stanislas in<br />

Nancy eine nicht signierte und nicht datierte Zeichnung, auf der ein „salon du jardin“<br />

abgebildet ist (Abb. 155). Diese Zeichnung wurde durch eine Tuschzeichnung in<br />

Darmstadt mit der Aufschrift „Copie de l‟élévation du Pavillon, qui fut démoli au<br />

jardin de la Cour, du côté de la rivière“ ergänzt. Der Gartenpavillon muss also aus<br />

unbekannten Gründen wieder zerstört worden sein, da er auch auf einem<br />

Gartengrundriss der Zweibrücker Residenz von Johann Ludwig Petri von 1762/63<br />

834<br />

835<br />

Dito.<br />

Es gibt in der Bibliothèque Stanislas in Nancy eine Tuschzeichnung von der Hauptfassade<br />

des 1793 zerstörten Schlosses Zweibrücken. Leonard Christoph Sturm hat in seinen 1719<br />

veröffentlichten Architektonischen Reise-Anmerckungen einen Vorschlag für die<br />

Hoffassade des Salzdahlumer Schlosses mit einem Segmentgiebel im Mittelrisalit und je<br />

einem Dreiecksgiebel in den Eckrisaliten abgebildet. Genau diese Ausführung findet sich auf<br />

der Tuschzeichnung des Zweibrückner Schlosses. (Weber, 1987, S. 51.)<br />

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