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der Eremitage durch französische Revolutionstruppen. „C‟est la ruine complète de<br />

cette belle solitude“, so schreibt ein Reisender 1796. 499<br />

„Von ihrer Eröffnung im Juni 1785 bis Anfang November 1792 erlebte die<br />

Eremitage eine Hochblüte. Sie entwickelte sich rasch zu einer grossen Attraktion und<br />

erlangte internationale Berühmtheit. Die Eremitage zog jährlich Hunderte von<br />

Besuchern aus ganz Europa und sogar aus Russland, den USA sowie der Türkei<br />

an.“ 500 Der Wiederaufbau ab 1811 ging vor allem auf den ehemaligen Domherrn<br />

Heinrich von Ligertz und die Kinder der Balbina von Andlau zurück. Zu diesem<br />

Zeitpunkt war das Schicksal des Fürstbistums Basel noch ungeklärt. Erst 1815 beim<br />

Wiener Kongress wurde dieses Gebiet der Schweiz zugesprochen. Seither gilt die<br />

Eremitage Arlesheim als „grösster Englischer Landschaftgarten der Schweiz“. Sie<br />

wurde 1999 in das Inventar der geschützten Kulturdenkmäler des Kantons Basel<br />

aufgenommen.<br />

Als entscheidende Änderung bei der Wiederherstellung der Anlage galt die<br />

Einbeziehung der Burgruine von Birseck. Anstelle von künstlich hergestellten<br />

Ruinen besaß Arlesheim nach der Revolution eine „natürliche“ Ruine. Bis zum Tode<br />

von Heinrich Ligertz 1817 entwickelte sich die Eremitage erneut zu einer<br />

Gartenanlage, die wieder zahlreiche internationale Besucher und vor allem<br />

Ausflügler aus dem nahen Basel anzog. „Die Eremitage verkörpert die europäische<br />

Adelskultur des Ancien régime und die spezifische Geisteswelt der Spätaufklärung<br />

sowie die Romantik des frühen 19. Jahrhunderts.“ 501<br />

499<br />

Heyer, 1969, S. 168.<br />

498 Wie die noch erhaltenen Gästebücher zeigen, gehörten zu den Besuchern u. a. Pestalozzi,<br />

Lavater, Markgraf Friedrich v. Baden, Prinz Edward von England, Henry Hoare, der Besitzer<br />

von Stourhead und Rouget de Lisle. Weitere Besucher in Basel, um die Mechelsche<br />

Kunstakademie zu besuchen, waren Fürst Franz von Anhalt-Dessau, Jacques Necker, Prinz<br />

Heinrich von Preussen und Kaiser Joseph II. Es ist als sicher anzunehmen, dass sie auch<br />

Arlesheim besuchten (Hug, 2008, S. 167.)<br />

499 Dito.<br />

500 Der Basler Kupferstecher, Kunsthändler und Verleger Christian von Mechel (1737-1817)<br />

trug durch die Anfertigung und Verbreitung von Ansichten der Eremitage aktiv dazu bei,<br />

Werbung für die neue Gartenanlage zu machen. Durch sein einzigartiges Verbindungsnetz zu<br />

Adels-, Gelehrten- und Künstlerkreisen in ganz Europa konnte er auch bewusst die<br />

151

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