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PDF 24.208kB - TOBIAS-lib - Universität Tübingen

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dieses Inventars seit dem Zweiten Weltkrieg verschollen. Der große Saal aus dem<br />

Inventar ist im Theatrum Europaeum 1315 als „Sallet à la Grec“ aufgeführt. Der Garten<br />

ist aufgrund von Zeichnungen des Hofgärtners Schlichting überliefert. Zahlreiche<br />

kleinere Parkbauten und „eine Grotte und zwei Gartenhäuschen mit Kanapees und<br />

Lehnstühlen eingerichtet“ werden abgebildet. „In der Grotte fanden sich außerdem<br />

zwei ‚alabastern‟ Bruchstücke, vermutlich Antiken, und zwölf Büsten römischer<br />

Kaiser.“ 1316 Kupferstiche mit Ansichten von holländischen Schlössern und<br />

Landkarten, sowie ‚perspektivische Gemälde‟ an den Hauswänden, um die Kleinheit<br />

des Parkes zu kaschieren, vervollständigten neben vergoldeten Bleistatuen die<br />

bildliche und statuarische Dekoration. Die sechzehn Federzeichnungen des<br />

Hofgärtners Heinrich Schlichting 1317 zeichnen sich durch große Genauigkeit aus. Bei<br />

Schlichting finden sich zu beiden Seiten des Lusthauses neunachsige Seitengebäude,<br />

die durch Laubengänge mit dem Lusthaus verbunden sind, und eine am nördlichen<br />

Rand gelegene Menagerie. Nach Süden war der Garten zur Spree hin durch eine<br />

Balustrade abgegrenzt, die auf jeder Seite mit einem Angelhaus abschloss. Das<br />

Inventar gibt für die beiden Angelhäuser eine einfache Inneneinrichtung an. 1318 Im<br />

Theatrum Europaeum“ wird der „Sallet à la Grec“ auch Spiegelsaal genannt und er<br />

war der einzige zweigeschossige Raum. Sein Obergeschoss mit den großen Fenstern<br />

überragte den Saal wie ein Belvedere. Der gesamte Raum wurde durch diese<br />

Oberlichter beleuchtet. In der Beschreibung des Inventars von 1738 heißt es: „In dem<br />

Saal / Dieser Saal ist mit Eichenholtz ausgetäffelt und mit Spiegeln beleget oben in<br />

dem Simms ist eine Lambri (Paneel) von blauem und gelben Spiegelglaß. / Acht<br />

große Spiegel, so an den Wänden befestigt und mit Eichen Holtz eingefaßet. / Zwey<br />

Spiel in den Thüren, wovon der Eine einen Bruch hatt‟. In der Wandtäfelung war die<br />

erste Hofdamengalerie in Brandenburg-Preußen eingelassen, die zehn Bildnisse der<br />

1315<br />

1316<br />

1317<br />

1318<br />

Das Theatrum Europaeum ist der Titel eines zwischen 1633 und 1638 von Matthäus Merian<br />

herausgegebenen Geschichtswerkes mit insgesamt 720 Kupfertafeln, davon rund 140 von<br />

Merian selbst gestochene Tafeln.<br />

Kemper, 2005, S. 21. Büsten römischer Kaiser finden sich auch in Wilhelmines Neuem<br />

Schloss in der Eremitage von Bayreuth.<br />

Auch diese Zeichnungen sind seit dem Kriege verschollen; es wurden aber von der gesamten<br />

Zeichenserie Photographien angefertigt. Sie geben die Gesamtansicht des Gartens aus der<br />

Vogelperspektive des Lusthauses und weiterer Parkgebäude. (Kemper, 2005, S. 21.)<br />

Kemper, 2005, S. 29.<br />

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