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PDF 24.208kB - TOBIAS-lib - Universität Tübingen

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Versuche der Bianca Capello in Pratolino und das Studiolo des Francesco di Medici.<br />

Aber auch von der Gartenanlage der Herzöge von Sachsen-Lauenburg in Lauenburg<br />

wird berichtet, dass „auf dem östlichen Areal, einem kleinen spitz zulaufenden<br />

Geländezwickel, ein oktogonales Gebäude mit vier Annexbauten stand.<br />

Dachterrassen in jede Himmelsrichtung lassen hier ein astronomisch-alchemistisches<br />

‚Laboratorium‟ vermuten, wie es um diese Zeit von naturwissenschaftlich<br />

interessierten Fürsten gern am Rande des Gartens platziert wurde“ 1366 . Situierung am<br />

Rande des Gartens und architektonische Gestaltung des Laboratoriums decken sich<br />

mit der im 17. und 18. Jahrhundert häufig anzutreffenden Eremitagen-Architektur.<br />

„Neben der in Nachahmung von Ermenonville von obligaten Pappeln umstandenen<br />

Rousseauinsel verschönerten ein Ruinenbau in gotischen Formen, eine Scheune, ein<br />

künstlich angelegter ‚natürlicher‟ Wasserfall, eine Eremitage, eine Mühle am<br />

Ausgang des Grundes die neu angelegte romantische Landschaft.“ 1367 Von der<br />

Eremitage, die sich der Kurfürst zwischen 1780 und 1785 in in einer Felsengrotte im<br />

Pillnitzer Friedrichsgrund errichten ließ, wird berichtet, dass er sie „zeitweise täglich<br />

noch vor sechs Uhr früh besucht haben soll“. Der Raum war mit einem Kamin aus<br />

gelb- und blaugrünem Marmor ausgestattet und somit beheizbar. Koch ergänzt die<br />

Angaben durch eine Schilderung vom Jahre 1786, veröffentlicht im „Deutschen<br />

Museum, II. Band“: „Dieser Ort, zu dessen Verschönerung sich Natur und Kunst so<br />

glücklich vereinten, enthält alles, was sich nur Schönes und Romantisches denken<br />

lässt. (…) Am Ende des Grundes liegt eine Mühle, wo Sachsens Fürst sich oft nach<br />

seinen Spaziergängen durch einen Trunk Milch erquicket, von welcher der Weg<br />

bergauf gehet, und nachdem er abwechselnd durch Gebüsche und über Felsen geführt<br />

hat, kommt man auf die höchste Kuppe, wo sich die sogenannte Eremitage befindet.<br />

Sie bestehet aus einem kleinen Kaminzimmer, welches ausgemalt, mit einem Plafond<br />

sowohl als über dem Kamine mit einer italienischen Inskription geziert ist. Das<br />

Ganze ist von außen mit Felsstücken überdeckt, wodurch es das Ansehen eines<br />

unregelmäßigen Steinhaufens bekommt. Vermittels einer in diesem angebrachten<br />

Treppe, der ein umgeworfener Baum zur Lehne dient, steigt man auf den oben<br />

befindlichen und mit einem Geländer umgebenen Altan, wo man für die fast<br />

1366<br />

1367<br />

Matthies / Schubert, in: Buttlar / Meyer, 1996, S. 397.<br />

Koch, 1910, S. 370.<br />

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