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PDF 24.208kB - TOBIAS-lib - Universität Tübingen

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Laufe von 49 Jahren entstand dann dennoch durch Ergänzungen und Umformungen,<br />

entsprechend dem sich wandelnden Zeitgeschmack, eine englische Parklandschaft.<br />

„Das Schloß zu Rheinsberg ist gänzlich in dem Stande geblieben, in welchem es war.<br />

(…) Die Gärten hingegen sind sehr erweitert, verschönert, verändert und gezieret<br />

worden“, so schrieb Jacob Friedrich von Bielfeld, der schon zum Rheinsberger Kreis<br />

des damaligen Kronprinzen Friedrich gehört hatte, am 12. Dezember 1763 an seine<br />

Schwester. 1413 Die Erweiterungen entstanden vor allem am anderen Ufer des<br />

Grienericksees in dem gegenüber dem Schlosse gelegenen „Boberow“-Park.<br />

Heinrich ließ 1753 ein sternförmiges Alleensystem, das bis heute erhalten ist, in den<br />

vorhandenen Buchenwald schlagen. Der Boberow wurde wie zu Friedrichs Zeiten<br />

mit Bootsfahrten über den See erreicht, und Heinrich ließ eine verfallene Architektur<br />

durch ein Treillagekabinett ersetzen. Gleichzeitig entstand „in der Nachbarschaft<br />

dieses Kabinetts eine ‚Hermitage‟, die aus zehn Holzhäusern gebildet wurde, unter<br />

denen sich das des Prinzen durch Größe und Glockenturm auszeichnete“ 1414 . Bielfeld<br />

beschrieb 1754 die Anlage und das Leben darin: „In diesen schönen Gehölzen hat<br />

der Prinz Landhäuser aufbauen lassen, welche eine gehöftartige Einsiedelei bilden,<br />

ohne ein Ort der Einsamkeit zu sein. Zehn Häuser von Holzwerk gebaut, worin in<br />

jedem drei artige Zimmer, eine kleine Küche und Vorratskammer ist, sind in einer<br />

gewissen Weite von einander hier und da im Wald verstreut. Die Einwohner können<br />

einander sehen und zurufen, ohne dass ihnen die Nähe Zwang verursachen sollte.<br />

Diese Häuser sind von außen mit (Austern-)Schalen und eichner Baumrinde, und das<br />

Dach mit Stroh gedeckt.“ 1415 Das Innere der Häuser war bescheiden eingerichtet,<br />

lediglich ein Haus stach durch seine Größe und einen Glockenturm hervor. Dies war<br />

das Haus des Prinzen und es besaß einen größeren Raum, in dem man bei<br />

Regenwetter die gemeinsamen Mahlzeiten einnehmen konnte. „Das Zeichen zur<br />

Tafel wird jedes Mal mit einer großen Glocke gegeben, man läutet damit dreimal,<br />

und bei dem letzten Schlage geht die ganze Gesellschaft aus ihren Häusern und<br />

begibt sich in den großen Saal. Se. Se. königl. Hoheiten unterwerfen sich dem<br />

allgemeinen Gesetz und wollen in diesem Stücke kein Vorrecht haben. Ein jeder<br />

1413<br />

1414<br />

1415<br />

Michael Seiler: ‚Das Rheinsberger Gartenreich des Prinzen Heinrich‟, in: Burkhardt<br />

Göres (Hg.): Prinz Heinrich von Preußen. Ein Europäer in Rheinsberg, München / Berlin<br />

2002, S. 325.<br />

Dito.<br />

Seiler, 2002, S. 344.<br />

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