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„Zu den frühen signifikanten Beispielen echter Gartengräber gehörte das des Prinzen<br />

Johann Moritz von Nassau-Siegen, der bereits im Jahre 1663 in seinen<br />

Gartenanlagen zu Kleve einen eigenen Begräbnisbereich anlegen ließ.“ 1615 Hans<br />

Peter Hilger überschreibt seinen Beitrag in dem 1979 von der Stadt Kleve<br />

herausgegebenen Katalog anlässlich der 300. Wiederkehr des Todestages mit dem<br />

Titel „Das Grabmonument des Fürsten Johann Moritz in Bergendael bei Kleve“ 1616 ,<br />

und Wilfried Hansmann spricht vom Altersruhesitz Bergendael im Bereich des Alten<br />

Tiergartens als der „letzten und eigentümlichsten Schöpfung des bereits von<br />

Krankheit gezeichneten Fürsten“. In der Einsamkeit von Bergendael wünschte<br />

Johann Moritz „in aller Stille die noch übrige kurze Zeit seines Lebens zu<br />

endigen“ 1617 . Dort in dem Waldgebiet von Bergendael, in unmittelbarer Nähe seiner<br />

„Eremitage“ und Kapelle ließ Johann Moritz in seinem letzten Lebensjahr „sein für<br />

Europa einmaliges Grabmonument ausführen“ 1618 (Abb. 209). Im Jahre 1676<br />

erlaubte Prinz Willem III. von Oranien dem kranken 72-jährigen Reichsfürsten<br />

Johann Moritz von Nassau-Siegen, seinen Dienst als Feldmarschall im<br />

niederländischen Heer in Utrecht zu quittieren. So zieht Johann Moritz sich nach<br />

Cleve zurück, wo er immer noch als Statthalter für den Großen Kurfürsten tätig ist.<br />

Am Papenberg in Bergendael lässt er sich seine kleine „Hütte“ erbauen und den<br />

Spruch anbringen „Soli Deo gloria, qui Mauritio haec otia fecit“. In einem „Accordt“<br />

zwischen dem Fürsten und seinem Oberhofmeister legt er fest, dass der Transport der<br />

Mahlzeiten vom Prinzenhof, seiner Clever Residenz, nach Bergendael am 1.1.1677<br />

in Kraft tritt. Von dieser Zeit an wird also die „Hütte“ in Bergendael nicht nur<br />

Sommeraufenthalt, sondern endgültiger und letzter Altersruhesitz. Für die klein<br />

gewordene Hofhaltung wurden zunächst noch einige Wirtschaftsgebäude errichtet<br />

und die vorhandenen Alleen und Wasserspiele ausgebessert. Die Krankheit schritt<br />

aber schnell voran, sein alter Feldprediger und Beichtvater besuchte ihn mehrere<br />

Male, und immer mehr Todesgedanken beschäftigten den Prinzen. So richtete er am<br />

29.11.1677 ein Schreiben an den Großen Kurfürsten, in dem er darum bittet, im<br />

Bergendael seine Grabstätte einrichten zu dürfen: „(…) die tage meines Lebens, und<br />

1615<br />

1616<br />

1617<br />

1618<br />

Dorgerloh, 2005, S. 209.<br />

Hans Peter Hilger: Das Grabmonument des Fürsten Johann Moritz in Bergendael bei Kleve,<br />

in: Soweit der Erdkreis reicht, Kleve 1979, S. 206.<br />

Hansmann, 1996, S. 12.<br />

Soweit der Erdkreis reicht, 1979, S. 416.<br />

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