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widowed Princess Augusta.” 272 Die aus Mecklenburg stammende nachfolgende<br />

Königin Charlotte und ihr gartenbegeisterter Ehemann Georg III. machten aus Kew<br />

Gardens den ersten und heute zum Unesco-Weltkulturerbe zählenden botanischen<br />

Garten. „Die aufwendige, von König Georg III. finanzierte Stichpublikation ‚Pläne,<br />

Aufrisse und Schnitte von Gärten und Bauten in Kew‟ (1763) durfte in keiner<br />

kontinentalen Gartenbibliothek fehlen.“ 273 Die von Chambers erbaute Orangerie und<br />

der unter Federführung Butes entstandene Exotische Garten bildete mit seiner<br />

Sammlung von 3500 im Jahr 1768 katalogisierten exotischen Pflanzen den<br />

Grundstock für die heute weltberühmten botanischen Sammlungen. 274<br />

Königin Caroline 275 , Frau von Georg II. und Mutter Friedrich Ludwigs, hatte<br />

ebenfalls 1730 Kent beauftragt, eine Eremitage in der angrenzenden Sommerresidenz<br />

Richmond zu entwerfen. „On November 5th, 1730 the Board of the Royal Office<br />

(…) met and took into Consideration the Hermitage, to be built for His Majesty at<br />

Richmond. (…) No drawing for this new ‚folly‟ of Queen Caroline‟s survives among<br />

the papers of the Office of Works and until now it was thought that no contemporary<br />

drawing by William Kent had been preserved.“ 276 Es gibt aber in der Folge mehrere<br />

Zeichnungen zur Hermitage of Richmond, darunter den vielleicht bekanntesten Stich<br />

aus dem Jahr 1736 von Claude Du Bosc nach einer Zeichnung von Hubert Franςois<br />

Gravelot (Abb. 47). Der Auftrag für das als Einsiedelei (hermitage) bezeichnete<br />

Bauwerk ist der früheste, eindeutig datierbare Gartenauftrag an Kent aus höchstem<br />

königlichem Umfeld. Die Ausführung zeigt, dass er zu diesem Zeitpunkt bereits –<br />

sicherlich mit Hilfe seiner „philosophischen Freunde“ Burlington und Pope - in der<br />

272<br />

273<br />

274<br />

275<br />

276<br />

Dutton, 1950, S. 117.<br />

Buttlar, 1989, S. 66.<br />

Hunt, 2004, S. 57.<br />

Caroline von Brandenburg-Ansbach wuchs nach dem frühen Tod ihrer Eltern am Musenhof<br />

der Kurfürstin Sophie-Charlotte in Berlin auf, die für eine umfassende Ausbildung der<br />

Prinzessin sorgte. Die spätere englische Kronprinzessin und Königin korrespondierte u. a. mit<br />

Leibniz und unterstützte Voltaire in seinem englischen Exil (1726-1729). Georg Friedrich<br />

Händel widmete ihr seine Wassermusik.<br />

Cinzia Maria Sicca: ‚Like a shallow cave by nature made: William Kent‟s „natural“<br />

architecture at Richmond‟, in: architectura, Zeitschrift für Geschichte der Baukunst, 1986,<br />

S. 68. Die Entdeckung einer Skizze Kents in der Sammlung von Lord Leicester in Holkham<br />

Hall 1986 durch Sicca widerlegt das Fehlen einer Originalzeichnung. Diese Skizze bestätigte<br />

im Prinzip die bisher in der Zeit von 1734-1748 erschienenen Zeichnungen. Abweichungen<br />

gibt es in der Darstellung der Einbettung in die Natur und in der Gewölbeform (Abb. 48).<br />

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