27.12.2013 Aufrufe

PDF 24.208kB - TOBIAS-lib - Universität Tübingen

PDF 24.208kB - TOBIAS-lib - Universität Tübingen

PDF 24.208kB - TOBIAS-lib - Universität Tübingen

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Cybeletempel, Trajanssäule, Tempel der Vesta, Bäder des Diocletian, Köhlerhütte,<br />

Schweizerhaus, Mühle, Grabmal Eberhards im Bart, Einsiedelei oder Eremitenhaus,<br />

Kapelle und Gotische Kirche des Kartäuserklosters auf dem kleinen Gelände<br />

unterbringen. In der Gegensätzlichkeit der verschiedenen Elemente wurde ein<br />

besonderer Reiz gesehen, deren Nuancen die Künstlichkeit noch steigerte. Auf einer<br />

Gouache Heideloffs wird eine Felsenlandschaft mit Grotten (Katakomben), ein<br />

Wasserfall, eine „Kartause“ 1485 , das Eremitenhaus und der Sybillentempel dargestellt<br />

(siehe Abb. 217). Mit der Anlage des Wasserfalls hatte man unter Heranschaffung<br />

großer Mengen an Tuffstein aus den Ludwigsburger Steinbrüchen eine wilde<br />

Felsenlandschaft geschaffen. Über halsbrecherische Pfade, schaurige Klüfte,<br />

schwankende Stege und durch wildes Gestrüpp gelangte man zu dem passenden<br />

düsteren Ort, der exakt die Stimmung für eine „altertümliche Kapelle oder ein<br />

Eremitenhäuschen“ erzeugt. Franziska notierte am 2. Juni 1780: „das Capelle beim<br />

Wasserfall wurde aufgerichtet, ein kleines viereckiges Gebäude, die Seitenwände<br />

teils durch spitzbogige ‚Maßwerkfenster‟, teils durch filialenbesetzte ‚Strebepfeiler‟<br />

gegliedert (…) und mit einem Walmdach aus Stroh gedeckt. Die Eingangswand hat<br />

einen Staffelgiebel. (…) In der Giebelspitze hängt ein kleines Glöckchen, darüber<br />

steht das Kreuz.“ 1486 Zur Ausstattung des Inneren ließ der Herzog echte alte<br />

Grabsteine aus verschiedenen Kirchen des Landes kommen, wie Rechnungen für<br />

Fuhrlohn und Kosten für Reparatur durch keinen Geringeren als Johann Heinrich<br />

Dannecker belegen. Die Fenster ließ der Herzog mit alten bemalten Scheiben, die er<br />

in großer Anzahl sammelte, verglasen. Neben der Kapelle entstand 1781 das<br />

„Pfarrhäusle“, das in Franziskas Tagebuch am 18. September als „Eremitenhaus“<br />

bezeichnet wurde: „das Eremiden haus wurde aufgeschlagen, und der herzog liessen<br />

dorden auch den Garden anlegen u. einen wald setzen“. Am 22. September heißt es:<br />

„der Herzog liessen bey des vilosofen seinem Haus, das vor einen Eremiden gebaudt<br />

ist, aber zu gros geworden ist, vielle beime setzen“. Am 24. September schreibt dann<br />

Franziska schließlich: „u. es wurde hals über Kopf an dem Pfar heisle und Eremiten<br />

1485<br />

1486<br />

Diese Bildunterschrift ist falsch. Es handelt sich bei dem dargestellten Gebäude um die<br />

„Kapelle“.<br />

Diese Beschreibung ist dem 1967 von Elisabeth Nau veröffentlichten Buch über Hohenheim<br />

auf S. 51 entnommen. Dabei scheint lediglich der Inhalt, nicht aber die sprachliche<br />

Formulierung dem Tagebuch von Franziska zu entsprechen.<br />

476

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!