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PDF 24.208kB - TOBIAS-lib - Universität Tübingen

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Grotten und Hütten. Arlesheim war zudem ein neu geschaffener Landschaftspark,<br />

Gutenstein dagegen hatte eine zweihundertjährige Wallfahrtstradition, bei der<br />

lediglich am Ende des 18. Jahrhunderts eine Anpassung an den Landschaftspark mit<br />

neuen Ausblicken und wenigen profanen Staffagen wie z. B. der neugeschaffenen<br />

Gloriette oder dem Raimundsitz in Erinnerung an den Dichter Ferdinand Raimund<br />

erfolgte. Der Begriff „Sakrallandschaft“ unterstreicht - wie bei den Sacri monti in<br />

Italien und dem Kapellenberg in Hellbrunn - die Verbindung der Kapellen,<br />

Heiligengestalten und religiösen Symbole mit den natürlichen Gegebenheiten einer<br />

wild-romantischen Landschaft.<br />

Lunéville<br />

Der Jesuit Marie-Antoine Laugier veröffentlichte 1753 in Paris seinen “Essai sur<br />

l‟architecture“. Im sechsten Kapitel über Gartenkunst unterzog er Versailles einer<br />

strengen Kritik, großes Lob dagegen spendete er den Gebäuden und Gärten „d‟un<br />

grand Prince en Europe“. Die Stichwerke mit den Ansichten der lothringischen<br />

Residenzen dieses „grand prince“, des polnischen Königs Stanislaus Leszczynski,<br />

fehlten in kaum einer fürstlichen Bibliothek in Europa. Diesen Grund- und<br />

Aufrissplänen des Hofarchitekten und Gartenbaumeisters Emmanuel Héré 436 ist es zu<br />

verdanken, dass wir bis heute eine genaue Kenntnis dieser zerstörten Schloss- und<br />

Gartenanlagen besitzen. 437 „Among the French gardens designed in the rococo<br />

period, one group is outstanding for its originality and its influence on later<br />

gardening developments: the gardens of Stanislaus 438 Leszczynski 439 , exiled king of<br />

436<br />

437<br />

438<br />

Emmanuel Héré (1705-1763), in Nancy als Sohn des Hofbaumeisters von Herzog Leopold<br />

geboren und Schüler von Boffrand, wurde ab 1737 engster Mitarbeiter von Stanislaus.<br />

„Stanislas et Héré, deux hommes qui s‟estimaient et se comprenaient de mieux en mieux; il<br />

semble qu‟Héré ait été sensible aux conseils du monarque, qui avait parcouru les routes<br />

d‟Europe et connaissait particulièrement bien l‟architecture ottomane. Il avait par ailleurs<br />

découvert en Italie les villas de Palladio.“ (Chapotot, 1999, S. 38.)<br />

„Sire, Dédier ce Recueil à Votre Majesté, c‟est lui offrir ses propres ouvrages; je n‟ay fait que<br />

les rassembler, et avoir soin qu‟ils fussent gravés avec précision et Elégance.” (Emmanuel<br />

Héré: Recueil des plans, élévations et coupes, tant géométriques qu’en perspective, des<br />

châteaux, jardins et dependences que le roy de Pologne occupe en Lorraine, Paris, éd.<br />

Franςois 1752, 2 vol. Réédition, Paris éd. Léonce Laget, 1979.)<br />

Ich übernehme für die englische und deutsche Sprache die Bezeichnung „Stanislaus“, für die<br />

französische Sprache die Bezeichnung „Stanislas“.<br />

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