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PDF 24.208kB - TOBIAS-lib - Universität Tübingen

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4. Geschichtliche Entwicklung der Eremitagen<br />

4.1. Religiöse Eremitagen 29<br />

Schon in den ersten Jahrhunderten des Christentums kannte man besonders im Orient<br />

die Eremitagen als Orte der Einsamkeit, in denen Einsiedler sich zur religiösen<br />

Kontemplation, zum Schutz vor Verfolgung und zu einem Gott wohlgefälligem<br />

Leben von der Welt zurückzogen. „It is true that their primary object in retiring into<br />

solitude was the cultivation of the soul. Indeed, hermits were regarded as heroes,<br />

because of the physical hardness they endured. Their manner of life was a silent<br />

rebuke to rudeness, and they exercised a chastening influence in an age of violence.<br />

There were two distinct classes of solitaries: the anchorite, enclosed within four<br />

walls, and the hermit, who went out of his cell and mingled with his fellowmen.” 30<br />

Dieses Eremitendasein war auch in anderen Religionen zu finden. 31<br />

4.1.1. Religiöse Eremitagen allein lebender Eremiten<br />

Aus der Lebensbeschreibung des Heiligen Antonius durch Athanasius, den<br />

Patriarchen von Alexandria, ist bekannt, dass sich gegen Ende des dritten und zu<br />

29 Im Rahmen dieser Arbeit kann und soll die Geschichte des religiösen Einsiedlerwesens nur<br />

an wenigen typischen Einzelbeispielen, aber keinesfalls umfassend und vollständig<br />

aufgezeigt werden.<br />

30<br />

Rotha Mary Clay: The hermits and anchorites of England, London, 1914, S. 1, Introduction.<br />

31<br />

In Zedlers Universallexikon von 1734 findet man unter dem Stichwort „Einsiedler“: „Wald<br />

Bruder, Eremita, Anachoreta, heißt derjenige, welcher sich entweder aus natürlicher Lust zur<br />

Einsamkeit, oder wegen eines getanen Gelübdes (…) in einem stillen Orte, in einem Walde,<br />

Wüsteney, Thale, oder auf einem Berge seine Wohnung aufschlägt. Es ist dergleichen<br />

Lebensart auch unter den Heyden, sonderlich denen Philosophis, gewöhnlich gewesen, wie<br />

solches die Brachmanen und Druiden, und unter denen heutigen in India (…) bey denen<br />

Japanern mit ihren Exempeln bezeugen. Von den Pythagoräern (…) und den Juden weiß man<br />

ein gleiches. (…) Die vornehmste Gelegenheit zum Einsiedler-Leben derer Christen hat wohl<br />

die Verfolgung, sonderlich unter dem Kaiser Decio, gegeben. (…) Den Ursprung hat solch<br />

Leben in Egypten genommen, und sind die ersten Einsiedler, so viel man weiß, Paulus<br />

Thebae und Antonius gewesen. (…) Sie assen keine Thiere, sondern Früchte der Erden und<br />

Wurtzeln, etliche nicht einmal Brodt, fasteten sehr oft, und trancken keinen Wein. In der<br />

Kleidung waren sie unterschieden, indem sie Theils nackend giengen, Theils Palm-Blätter<br />

oder Cameelhaare trugen, machten sich die Kleider selbst, und zogen Säcke an“. (Zedler, Bd.<br />

8, Sp. 598, 1961.)<br />

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