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PDF 24.208kB - TOBIAS-lib - Universität Tübingen

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Baumeistern errichtet. 815 „Die bis auf den heutigen Tag nahezu unveränderte<br />

Hofkirche war Kern der Residenz Philipp Karls und nimmt heute noch die Hälfte des<br />

Nordflügels ein.“ 816 In Schillingsfürst wurden Franziskaner, in Bartenstein ab 1705<br />

Kapuzinerpatres, mit der Seelsorge betraut. Sie konnten 1712 ein eigenes<br />

Hospizgebäude beziehen, dessen „noiuer Closterbaw“ archivalisch nachweisbar<br />

ist. 817 Das Ölgemäde „Bartenstein, wie es 1737 gestanden“ gibt eine Vorstellung von<br />

der Schloss- und Gartenanlage der damaligen Zeit. Das „Hospitium“ wurde demnach<br />

aber nicht auf dem Areal der Burg errichtet, sondern in der südöstlichen Ecke des<br />

Hofgartens. In einem ummauerten Bereich kann man auf dem Gemälde ein<br />

eingeschossiges, kapellenähnliches Gebäude mit Satteldach und einem kleinen<br />

Türmchen über dem Giebel erkennen. Im Ort Bartenstein gibt es eine „Käppeles-<br />

Gasse“ und in den Archivalien finden sich später Hinweise auf eine “abgebrochene<br />

Capuziner Mauer“. 818 Es wird nirgends hervorgehoben, dass dieses Hospiz für<br />

Philipp Karl oder ein sonstiges Familienmitglied als religiöses „Refugium“ genutzt<br />

worden wäre. Dennoch scheint durch die überdimensionale und großartige<br />

Ausgestaltung der Kirche und die enge Einbeziehung von Kirche und Hospiz in das<br />

Schlossareal eine selbstverständliche, ernsthafte und tiefe Bindung bestanden zu<br />

haben, die einem religiösen Refugium sehr nahe kommt. Dies gilt umso mehr, als<br />

Philipp Karl durch seine streng katholische Mutter Gräfin Lucie, geborene von<br />

Hatzfeld, eine Erziehung erhalten hatte, die ihn auf seine Aufgabe als katholischen<br />

Landesherrn vorbereiten sollte: „Sie erwehlte zu seiner Obsicht die beste, und zwar<br />

Geistliche Informatores, um dadurch dem jungen Grafen nebst den Schul-Regeln<br />

auch die Göttliche Gesätz und gute Sitten-Lehr einzuprägen.“ 819<br />

Philipp Karls Enkel Fürst Ludwig Leopold (1731-1799) ließ gleich zu Beginn seiner<br />

Regierungszeit ab 1763 vom ehemaligen Fuldaer Hofbaumeister Andreas Gallasini<br />

das bestehende Schloss zu einer repräsentativen, der neuen Würde angemessenen<br />

815<br />

816<br />

817<br />

818<br />

819<br />

Schillingsfürst wurde durch Louis Remy de la Fosse und Bartenstein durch Bernhard<br />

Schießer, Baumeister am Hochstift Bamberg und am Kloster Schönthal, erbaut. Für den<br />

Innenausbau berief man Künstler aus dem Umfeld des Fürstbischofs Lothar Franz von<br />

Schönborn, während für den Ausbau der Residenzen heimische Handwerker eingesetzt<br />

wurden. (Merten, 1996, S. 24 bzw. S. 156.)<br />

Wüst, 2002, S. 65.<br />

Wüst, 2002, S. 54.<br />

Wüst, 2002, S. 55.<br />

Wüst, 2002, S. 46.<br />

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