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PDF 24.208kB - TOBIAS-lib - Universität Tübingen

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Zentralbaus angefügt und die Kavaliershäuser vergrößert. In dieser Form ist die<br />

„Eremitage Waghäusel“ bis heute erhalten und nach langen Jahren nutzungsfremder<br />

Verwendung 1192 in den Jahren 2009-2011 sorgfältig restauriert worden. Auch die<br />

barocken Gartenanlagen um die Eremitage sollen bis 2012 wieder hergestellt<br />

werden. 1193 In der Doppelfunktion als echte Eremitage und Jagdschloss wird<br />

Waghäusel geradezu zum architektonisch-typologischen Ausgangsmodell für weitere<br />

Anlagen im 18. Jahrhundert.<br />

In direkter Nachahmung von Waghäusel 1194 entstand zwischen 1727 und 1735 für<br />

Graf Carl Ludwig (reg. 1709-1756) der Carlsberg bei Weikersheim auf einem 110<br />

Hektar großen Gelände auf der „Hardt“, das bereits im 17. Jahrhundert als Tierpark<br />

erwähnt wurde. Der Oettinger Baumeister Lüttich 1195 wurde wenige Jahre nach<br />

Fertigstellung der barocken Gartenanlagen in der Stadt Weikersheim auch für den<br />

Bau des Lust- und Jagdschlosses „Carlsberg“ eingesetzt. Durch erhaltene Gemälde<br />

(Abb. 178) und Kupferstiche von Georg Peter Schillinger aus dem Jahre 1745 kann<br />

das ursprüngliche Aussehen erschlossen werden. Johann Christian Lüttich hatte<br />

Waghäusel anlässlich eines Besuchs in der Festung Philippsburg kennengelernt. Als<br />

Baubeginn für die Anlage bei Weikersheim gilt das Jahr 1727. Zu dieser Zeit besaß<br />

Waghäusel noch die acht Kavaliershäuser um den sechzehneckigen Mittelbau. In der<br />

Mitte von acht sternförmigen Wegeachsen 1196 entstand auf dem Carlsberg das<br />

zweigeschossige Hauptgebäude über quadratischem, fünfachsigem Grundriß mit<br />

Kuppeldach, das von vier zweigeschossigen Pavillons mit Zeltdach umgeben war.<br />

Der runde Saal im Hauptgebäude ist der einzige Zugang über eine doppelte<br />

Treppenanlage zu den übrigen Räumen im Obergeschoss. Im Hauptgebäude logierten<br />

in vier Zimmern die „gnädigen Herrschaften“. Ein größerer Saal in der Gebäudemitte<br />

1192<br />

1193<br />

1194<br />

1195<br />

1196<br />

Sie wurde über einhundert Jahre als Hauptverwaltungsgebäude der Südzucker-Fabrikanlagen<br />

genutzt.<br />

Aussage des Leiters des Stadtbauamtes und der Archivarin der Stadt Waghäusel.<br />

Adelmann von Adelmannsfelden, G.S. Graf von: „Der Carlsberg bei Weikersheim‟, in:<br />

Festschrift Baum, Stuttgart 1952, S. 196.<br />

Nach der Heirat Graf Ludwigs mit Elisabeth Friederike von Oettingen-Oettingen erfolgte<br />

durch den Baumeister Johann Christian Lüttich aus Oettingen eine Reihe von<br />

Umbaumaßnahmen im Schlossinnern.<br />

Eine mit Linden gesäumte Allee führte vom Schloss Weikersheim zum Carlsberg (siehe<br />

Cleve).<br />

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