Zukunft: Steiermark - Steirische Volkspartei
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Entwicklung neuer Innovationsfelder<br />
Erfahrung<br />
Die Erfolge der steirischen Wirtschaftspoli-<br />
tik stützten sich in den letzten Jahren auf<br />
die Expansion eher traditioneller Stärkefel-<br />
der wie Automotive, Metall/Werkstoffe,<br />
holzbezogene Technologien sowie Maschi-<br />
nen- und Anlagenbau. Um allen Missver-<br />
ständnissen vorzubeugen: Das ist nichts<br />
Schlechtes. Diese Bereiche gilt es abzu-<br />
sichern und auszubauen. Daneben muss<br />
aber nach neuen Stärkefeldern gesucht wer-<br />
den, in denen steirische Unternehmen und<br />
Forscher innovative Produkte entwickeln<br />
und auf den Markt bringen können. Bei der<br />
Wahl dieser Innovationsfelder gilt es die<br />
alten Prinzipien der Strategie nicht zu ver-<br />
gessen: Ist etwas eroberungswürdig? (Be-<br />
stehen also in <strong>Zukunft</strong> wirtschaftliche Chan-<br />
cen?) Ist etwas eroberbar? (Haben wir in<br />
der <strong>Steiermark</strong> überhaupt die Ressourcen<br />
– personell wie materiell –, um ein Feld<br />
erfolgreich zu erschließen?) Und ist etwas<br />
verteidigbar? (Können wir unsere Position<br />
auch langfristig durch Wettbewerbsvorteile<br />
absichern?)<br />
Schon an diesen Geboten zeigt sich, dass<br />
die Entwicklung neuer Innovationsfelder mit<br />
hohem Risiko verbunden ist.<br />
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Um dieses Risiko zu streuen, bedarf es des<br />
gezielten Einsatzes von Clustern bzw. Pro-<br />
jektverbünden. Dadurch wird es Unterneh-<br />
men möglich, Kosten für F&E zu reduzieren.<br />
Dies passiert auch immer mehr im Großen:<br />
Als Ford etwa die Entwicklung von Hybrid-<br />
fahrzeugen (die einen klassischen Verbren-<br />
Heute ist die Obersteiermark ein Werkstoffcluster mit Unternehmen, die in ihren Produkten zum Teil<br />
Weltmarktführer sind (z.B. Weichen in Zeltweg, Schienen in Donawitz, hochlegierte Spezialstähle aus<br />
Kapfenberg, Spezialbleche in Mürzzuschlag). Was ist geschehen? Die <strong>Steiermark</strong> hat eine neue<br />
Wirtschaftspolitik begonnen, die darauf aufbaut, viele neue, auch kleine Unternehmungen und<br />
Betriebe zu fördern und nicht die Förderung auf einige Großaktionen zu konzentrieren. Die <strong>Steiermark</strong><br />
war darüber hinaus unglaublich aktiv, einen neuen „Lebensraum mit Intellektualität“ zu schaffen.<br />
Claus J. Raidl<br />
nungsantrieb mit alternativen Energiequellen<br />
wie Elektromotoren verbinden) versäumt hat,<br />
wurde die Technologie von Honda lizenziert.<br />
Hier hat sich offensichtlich viel geändert. Vor<br />
30 Jahren wäre es undenkbar gewesen, dass<br />
Ford Motoren von Chevrolet kauft.<br />
Ein wesentlicher Standortfaktor wird somit<br />
sein, inwieweit Unternehmen auf Innovati-<br />
onsnetzwerke aufsetzen können. Diese kön-<br />
nen in strukturierter Form in den Clustern<br />
bestehen oder in flexibler Form von Projekt-<br />
verbünden. Erfolgreiches Beispiel für das<br />
Cluster-Modell ist der AC Styria. Die Steier-<br />
mark wurde damit zu einem der weltweiten<br />
Zentren für die Entwicklung individueller Lö-<br />
sungen im Automobilbereich. Rund die Hälf-<br />
te aller Autohersteller weltweit nutzen die<br />
umfassende Kompetenz des Autoclusters.<br />
Weitere Cluster wurden in der <strong>Steiermark</strong> ge-<br />
schaffen: Humantechnologie (Medizin- und<br />
Biotechnologie), Holzcluster, Materialcluster.