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Zukunft: Steiermark - Steirische Volkspartei

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Vision<br />

Ein wesentliches Merkmal für den Fachhochschulsektor ist das grundlegende Bekenntnis zur<br />

Durchlässigkeit im Bildungssektor.<br />

Claus J. Raidl<br />

Die Universitäten dürfen nicht auf reine<br />

Ausbildungsbetriebe reduziert werden. Die<br />

zu erwartende Aufhebung der Zugangsbe-<br />

schränkungen von Studierenden aus ande-<br />

ren EU-Staaten durch den Europäischen<br />

Gerichtshof (EuGH) macht die Diskussion<br />

um den freien Hochschulzugang notwendig.<br />

Das EuGH-Urteil ist zwar der Anlassfall da-<br />

für, nicht aber die Ursache, denn in Zeiten<br />

stagnierender Universitätsbudgets wird die<br />

Frage der Finanzierung der universitären<br />

Lehre von zentraler Bedeutung. Die Studie-<br />

renden erwarten sich die bestmögliche Aus-<br />

bildung, in Zeiten ohnehin knapper Ressour-<br />

cen muss aber die Frage erlaubt sein, wie<br />

die Verteilung der Lehrbudgets zwischen<br />

Massenstudien und Fächern mit weniger<br />

Studierenden aussehen soll. Nimmt man<br />

die Autonomie der Universitäten ernst, dann<br />

muss man ihnen auch die Steuerung der<br />

Ressourcenallokation ermöglichen.<br />

Die hauptsächliche Verantwortung, den jun-<br />

gen Menschen eine Perspektive zu geben,<br />

liegt aber bei der Politik. Der Gesetzgeber<br />

kann nicht aus seiner Verantwortung entlas-<br />

sen werden, und es liegt an ihm, das Sys-<br />

tem richtigzustellen. Unterschiedliche Rege-<br />

lungen an den österreichischen Universitä-<br />

ten würden erneut Erklärungsbedarf und<br />

Unverständnis auslösen.<br />

114<br />

Die Frage des Sinns von Eingangstests, der<br />

Einführung eines Numerus clausus, von<br />

Orientierungsprüfungen und so weiter muss<br />

gestellt und möglichst breit und frei von<br />

Emotionen und Ideologien diskutiert wer-<br />

den. Dies mag schmerzhaft sein, ist aber<br />

unvermeidbar. Begabungsprüfungen sind<br />

heute an den Fachhochschulen, bei Sport-<br />

und Kunststudien durchaus üblich, und sie<br />

Wir sollten aber prüfen, ob nicht doch die <strong>Zukunft</strong> im Angebot an umfassender Bildung liegt, wie sie<br />

keine andere Form der Wissensorganisation anbieten kann.<br />

Emil Brix<br />

machen mehr Sinn als Selektionen nach<br />

einem oder mehr Semestern, was zudem zu<br />

viele Ressourcen an den falschen Stellen<br />

bindet. Ein verantwortungsbewusster Um-<br />

gang mit der Lebenszeit der Studierenden<br />

verlangt, dass sie möglichst früh über ihre<br />

Studiermöglichkeiten Bescheid wissen.<br />

Die Leistungsfähigkeit der Universitäten und<br />

Fachhochschulen muss gesteigert, die Stu-<br />

dienbedingungen verbessert und für mehr<br />

Internationalität gesorgt werden. Die Steier-<br />

mark muss ein attraktiver Studienstandort<br />

für Studierende aus ganz Österreich und<br />

darüber hinaus werden. Das Universitätsge-<br />

setz 2002 (UG 2002) legt fest, dass neue<br />

Studienpläne (bis auf gewisse Ausnahmen,<br />

wie z.B. das Lehramt) den Vorgaben des<br />

„Bologna-Prozesses“ folgend nur mehr in<br />

der „Bakk.-/Mag.-Struktur“ eingerichtet<br />

werden dürfen. Die Bakkalaureatsstudien<br />

dauern drei Jahre, die Magisterstudien zwei.

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