Zukunft: Steiermark - Steirische Volkspartei

Ohne das Zusammenwirken vieler gesell-
schaftlicher Kräfte und Einrichtungen und
die Beteiligung der Bürgerinnen und Bürger
wäre jedes Präventionsprojekt aussichtslos.
Die Gesellschaft als Ganzes ist gefordert,
Ursachen für kriminelle Handlungen anzu-
gehen und Maßnahmen gegen die Entste-
hung von Kriminalität zu unterstützen. In
der Steiermark gibt es bereits Initiativen
(z.B. Sichere Gemeinde in Hartberg und
Sicher.Gries! in Graz), um in einem Mitein-
ander möglichst vieler gesellschaftlicher
Gruppen im Rahmen von Präventionsprojek-
ten gemeinsam Lösungen zu entwickeln.
Zum einen beschäftigen sich diese Präven-
tionsinitiativen mit der Stärkung des subjek-
tiven Sicherheitsgefühls der Bevölkerung –
der Verminderung der Furcht vor Straftaten
–, zum anderen geht es auch um die Sen-
sibilisierung der Menschen, was die Eigen-
verantwortung für Sicherheit in ihrem kon-
kreten Lebensumfeld betrifft. Einbindung
der Menschen in Sachen Sicherheit steht in
diesen Projekten an erster Stelle. Oftmals
sind es leicht erkennbare Umstände, die das
Sicherheitsgefühl der Menschen beeinträch-
tigen, die den Lebensraum zu einem Angst-
raum machen. Schlecht beleuchtete Stra-
ßenzüge, Durchgänge oder Tiefgaragen oder
Belästigungen durch Lärm, Schmutz oder
heitsgefühl negativ beeinflussen. Auf Initia-
tive der Steirischen Volkspartei wurde 2005
das Landessicherheitsgesetz novelliert, um
den Anforderungen bezogen auf die Sicher-
heitslage in der Steiermark besser gerecht
werden zu können und Maßnahmen zu er-
möglichen, die das subjektive Sicherheits-
gefühl der Bevölkerung stärken.
Die Förderung von Zivilcourage der Bürgerin-
nen und Bürger und die Übernahme von ei-
Der Leitsatz „Hinschauen – helfen – Hilfe holen“ sollte im Bewusstsein der Menschen verankert
werden. Das versteht sich nicht als Aufforderung an den Einzelnen, Privatsheriff zu spielen, sich
selber in Gefahr zu begeben oder die Nachbarn zu bespitzeln. Es soll auch keine Bürgerwehr
gebildet, sondern das Wahrnehmen der Verantwortung für sich selbst und seine Mitmenschen
gefördert werden.
Eduard Hamedl
gener Verantwortung für die eigene Sicherheit
müssen unbedingt von Tendenzen zu einer
Privatisierung von Exekutivaufgaben abge-
grenzt werden. Der Aufbau von Bürgerwehren
und dergleichen muss grundsätzlich abge-
lehnt werden. Private Rechtsdurchsetzung
und Selbstjustiz führen zur Verrohung der
Gesellschaft und stellen kein effektives Mittel
der Verbrechensbekämpfung dar. Die Ideen
der Bürgerinnen und Bürger unseres Landes
und deren Engagement im Rahmen von Prä-
ventionsprojekten stellen jedoch ein wertvol-
les Potenzial dar. Der Suchtprävention beson-
ders in Bezug auf Jugendliche kommt eine
wesentliche Bedeutung zu. Es hat sich ge-
zeigt, dass neben dem Angebot von sinnvol-
len Perspektiven für eine Berufsausbildung
und die Gestaltung der Freizeit auch ein Be-
darf an Angeboten für das Erlernen von Kon-
auch unangenehme und unerwünschte Verfliktlösungsstrategien besteht, um Auswege
Zukunft: Steiermark
Sicherheit
haltensweisen anderer sind einige Beispiele aus Problem- und Konfliktsituationen nicht in
für Umstände, die das subjektive Sicher- Formen der Sucht zu suchen.
Zukunft: Steiermark 235
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