Zukunft: Steiermark - Steirische Volkspartei
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pisch Beschäftigten ein. Arbeitnehmerähn-<br />
liche freie Dienstnehmer sollen Anspruch<br />
auf Krankengeld haben und in den Schutz<br />
der Arbeitslosenversicherung einbezogen<br />
werden.<br />
Die <strong>Steirische</strong> <strong>Volkspartei</strong> setzt sich für eine<br />
Flexibilisierung der Arbeitszeit ein, jedoch<br />
nicht für eine fremdbestimmte Festsetzung<br />
der Arbeitszeit des einzelnen Arbeitnehmers.<br />
Die große Herausforderung bei der Arbeits-<br />
zeitflexibilisierung besteht darin, einen ent-<br />
sprechenden Freiraum für die individuelle<br />
Arbeitszeiteinteilung zwischen Arbeitgebern<br />
und Arbeitnehmern einzuräumen, zugleich<br />
aber auch zu verhindern, dass die Flexibili-<br />
sierungsmechanismen zu Lasten der Arbeit-<br />
nehmer gehen. Es sind somit vor allem zwei<br />
Ziele, die bei Reformen des Arbeitszeitrechts<br />
berücksichtigt und in ein ausgewogenes Ver-<br />
hältnis gebracht werden müssen: Zum einen<br />
soll dem Arbeitnehmer ein gewisser Spiel-<br />
raum bei der Einteilung der Arbeitszeit ein-<br />
geräumt werden. Zum anderen soll den<br />
Wünschen der Wirtschaft, die Arbeitszeit an<br />
den konkreten Arbeitsanfall anpassen zu<br />
können, entsprochen werden.<br />
Zumindest für Betriebe ab einer bestimmten<br />
Größe sollen den Betriebsvereinbarungspar-<br />
teien unabhängig von einer kollektivvertrag-<br />
lichen Zulassung mehr Möglichkeiten der<br />
Flexibilisierung der Normalarbeitszeit einge-<br />
räumt werden. Dabei muss vor allem sicher-<br />
gestellt werden, dass die neuen Spielräume<br />
bei der Festsetzung der Tages- und Wochen-<br />
arbeitszeit nicht einseitig durch den Arbeit-<br />
geber genutzt werden. Der einzelne Arbeit-<br />
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nehmer muss bei der Festlegung des Ausma-<br />
ßes, der Lage und der Verteilung seiner<br />
Arbeitszeit mitreden können. Die Festsetzung<br />
seiner Arbeitszeit soll nicht fremdbestimmt<br />
erfolgen. Arbeitszeitmodelle wie etwa Arbeit<br />
auf Abruf sind daher abzulehnen.<br />
Die <strong>Steirische</strong> <strong>Volkspartei</strong> setzt sich dafür<br />
ein, dass durch flexible Ganzjahresverträge<br />
für Saisonarbeitskräfte ihr sozialer Schutz<br />
erhöht und Sozialmissbrauch vermieden<br />
wird. Spezielle Modelle der Arbeitszeitflexi-<br />
Investitionen von heute sind Arbeitsplätze von morgen. Man kann es nicht oft genug sagen.<br />
Helmut Kohl<br />
bilisierung sollen vor allem im Bereich der<br />
Saisonarbeit, insbesondere in der Bau- und<br />
Tourismusbranche, zum Einsatz gelangen.<br />
Durch Ganzjahresverträge, die eine Durch-<br />
rechnung der Arbeitszeit über ein Jahr er-<br />
möglichen, kann es gelingen, dass Saison-<br />
arbeitskräfte nicht nur während der Saison,<br />
sondern auch während der „toten Zeit“ in<br />
einem aufrechten Arbeitsverhältnis stehen.<br />
Dieses aufrechte Arbeitsverhältnis würde für<br />
die Arbeitnehmer bedeuten, dass sie auch<br />
während der „toten Saison“ kranken-, un-<br />
fall-, pensions- und arbeitslosenversichert<br />
sind. Dadurch würde es aber vor allem auch<br />
ermöglicht, den Missbrauch öffentlicher<br />
Gelder durch „vereinbarte“ Saisonarbeitslo-<br />
sigkeit zu verhindern.<br />
Die <strong>Steirische</strong> <strong>Volkspartei</strong> setzt sich zur Ver-<br />
besserung der Vereinbarkeit von Beruf und<br />
Familie für folgende Maßnahmen ein: För-<br />
derung „qualifizierter“ Teilzeitarbeit mit ho-<br />
her Arbeitsplatzqualität, liberalere Regelung<br />
der Gleitzeit, Einräumung gewisser Spielräu-<br />
me bei der Festsetzung der Tages- und Wo-<br />
chenarbeitszeit. Die Flexibilisierung der Ar-