Zukunft: Steiermark - Steirische Volkspartei
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heute reformiert wird, darf nicht morgen<br />
schon wieder nachgebessert werden müs-<br />
sen. Die Schule taugt nicht als permanentes<br />
Experimentierfeld. Gemeinsam müssen wir<br />
größere Anstrengungen unternehmen, um<br />
unsere Kinder und Jugendlichen besser auf<br />
zukünftige Anforderungen vorzubereiten.<br />
Jedes Kind sollte zumindest im Jahr vor<br />
dem Schuleintritt den Kindergarten besu-<br />
chen. Neben den wichtigen Phasen des<br />
Spielens sollen in diesem Jahr bereits<br />
Grundkenntnisse des Schreibens, Lesens<br />
und Rechnens vermittelt werden.<br />
Es ist zu überlegen,<br />
<strong>Zukunft</strong>:<br />
wie weit es sinnvoll ist, tigefrage<br />
<strong>Steiermark</strong><br />
für die Eltern. Auf der anderen<br />
Bildung<br />
die Altersgruppe der 6- bis 15-Jährigen nach Seite genießen die Hauptschulen im ländli-<br />
einem gemeinsamen Modell mit starker inchen Bereich einen ausgezeichneten Ruf.<br />
nerer Differenzierung zu unterrichten. (Nen- Sie sind nicht zuletzt aufgrund der Nähe<br />
nen wir es eine „Schule des Miteinander“.)<br />
Auch aus der Pisa-Studie kann man ablei-<br />
ten, dass der Unterricht individueller, also<br />
nicht kollektiv wie jetzt, gestaltet werden<br />
müsse. Dabei müssen wir uns vom schul-<br />
politischen Grabenkampf befreien und un-<br />
ser Augenmerk auf die Bedürfnisse der Kin-<br />
der richten.<br />
Der Modellversuch des „Schulverbundes<br />
Graz West“ ermöglicht schon heute Gymna-<br />
sial- und Hauptschullehrerinnen und -leh-<br />
rern, gemeinsam an jeder der Verbundschu-<br />
len zu unterrichten. Die Kinder bekommen<br />
drei Jahre lang Zeugnisse, die nicht zwi-<br />
schen Gymnasium und Hauptschule unter-<br />
scheiden; erst in der 4. Klasse gibt es dann<br />
klar nach Leistung ein Gymnasial- oder ein<br />
Hauptschulzeugnis. Die Schülerinnen und<br />
Schüler werden in Deutsch, Englisch und<br />
Mathematik und anderen Fächern durch<br />
Teamteaching von jeweils zwei Lehrerinnen<br />
und Lehrern individuell gefordert und geför-<br />
dert, ihren Interessen wird durch spezielle<br />
Wahlangebote ab der 3. Klasse entspro-<br />
chen. Es gibt Projektunterricht und themen-<br />
zentrierten Unterricht sowie ein eigenes<br />
Fach „Soziales Lernen“.<br />
Aufgrund des ausdifferenzierten Angebotes<br />
in den Ballungsbereichen werden die Haupt-<br />
schulen dort immer mehr zur „Restschule“,<br />
der Besuch einer AHS oder BHS zur Pres-<br />
noch immer der attraktivere Schultyp, der<br />
Gleichzeitig ist Bildung aber auch der Schlüssel zur <strong>Zukunft</strong>. Sie hält neue Lösungen für alte Probleme<br />
bereit und ermöglicht es uns, ein schöneres und besseres Leben zu entwerfen.<br />
Werner Amon<br />
auch von Kindern besucht wird, die genau-<br />
so gut eine AHS oder BHS absolvieren könn-<br />
ten. Hauptschulabschluss ist deshalb nicht<br />
gleich Hauptschulabschluss, AHS-Unterstu-<br />
fen-Niveau nicht gleich AHS-Unterstufen-<br />
Niveau. De facto ist deshalb die herkömm-<br />
liche Unterscheidung in Hauptschule und<br />
AHS/BHS nicht mehr existent.<br />
Es fragt sich, wie angesichts sinkender<br />
Schüler(innen)zahlen künftig überhaupt ein<br />
solches mehrteiliges Schulangebot wohnort-<br />
nah vollständig in pädagogisch und ökono-<br />
misch vertretbarer Form aufrechterhalten<br />
werden kann. Auch die Chancengerechtig-<br />
keit darf nicht vergessen werden. Je früher<br />
Schülerinnen und Schüler auf unterschied-<br />
<strong>Zukunft</strong>: <strong>Steiermark</strong> 119<br />
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