Zukunft: Steiermark - Steirische Volkspartei
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Erwachsenenbildung<br />
Erfahrung<br />
Das in der Schule erworbene Wissens- und<br />
Bildungskapital ist in Alltag und Beruf rela-<br />
tiv schnell verbraucht. Um den Herausfor-<br />
derungen der modernen Arbeitswelt gerecht<br />
zu werden, wird aber mehr als schulisches<br />
Wissen benötigt, denn die Schule kann kei-<br />
nen Wissensvorrat vermitteln, der ein Leben<br />
lang hält. Die alte Volksweisheit „Was Häns-<br />
chen nicht lernt, lernt Hans nimmermehr“<br />
erhält angesichts des rasanten Wandels in<br />
Beruf und Alltag eine ganz neue Bedeutung.<br />
Heute könnte man sagen: „Hänschen muss<br />
lernen, damit Hans weiterlernen kann.“<br />
Man kann heute nicht vorhersagen, wie vie-<br />
le Menschen in zehn oder zwanzig Jahren<br />
in welchen Berufen arbeiten und welche<br />
Qualifikationen sie dafür brauchen werden.<br />
Die Bildungspolitik hat deshalb die Aufga-<br />
be, das Wissen zu vermitteln, das von den<br />
Menschen benötigt wird. Sie muss aber da-<br />
neben auch darauf achten, dass durch die<br />
Geschwindigkeit der Veränderungen jene,<br />
die dieses Wissen nicht oder nicht schnell<br />
genug erwerben können, nicht sozial ausge-<br />
grenzt werden. Lebenslanges Lernen darf<br />
nicht auf die klassischen Formen der Wei-<br />
terbildung beschränkt bleiben, es muss alle<br />
Bildungsbereiche umfassen.<br />
Die <strong>Steiermark</strong> ist einzigartig in ihrer Tradi-<br />
tion an innovativen Bildungsprojekten. Vom<br />
Bildungshaus Mariatrost als dem Motor der<br />
Hospizbewegung über das Haus der Frauen<br />
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mit seinen Lehrgängen in politischer Bil-<br />
dung bis hin zum Bildungszentrum Fohns-<br />
dorf mit seinen beruflichen Weiterbildungs-<br />
programmen reicht die Palette richtungwei-<br />
sender Programme.<br />
Vision<br />
Kinder und Jugendliche müssen besser da-<br />
rauf vorbereitet werden, systematisch und<br />
eigenverantwortlich ein Leben lang zu ler-<br />
nen. Dabei müssen wir auch diejenigen<br />
erreichen, die die Schule nicht oder nur mit<br />
schlechtem Ergebnis abgeschlossen oder<br />
keinen qualifizierten Berufsabschluss ha-<br />
ben. Die Angebote im Bereich des informel-<br />
len Lernens versprechen hier neue Möglich-<br />
keiten. Wir müssen verhindern, dass ein<br />
Bildungsproletariat entsteht, das den sozia-<br />
len Anschluss verliert. Wer Schule oder Be-<br />
rufsausbildung nicht abgeschlossen hat, hat<br />
Lebensbegleitendes Lernen, das bedeutet, sich immer wieder auf die andauernd stattfindenden<br />
Veränderungen einzustellen.<br />
Margarete Dorner<br />
es heute viel schwerer als früher, Arbeit zu<br />
finden. Es ist eine ganz wichtige Aufgabe<br />
der Bildungspolitik, sozialer Ausgrenzung<br />
entgegenzuwirken. Dabei geht es nicht nur<br />
um den Lebensweg und das Lebensglück<br />
der Einzelnen, es geht auch um den Zusam-<br />
menhalt unserer Gesellschaft.<br />
Besonders schwer haben es junge Auslän-<br />
derinnen und Ausländer. Häufig bleiben<br />
gerade sie ohne Schul- und Berufsab-<br />
schluss. Hier brauchen wir eine gezielte