Zukunft: Steiermark - Steirische Volkspartei
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liche Bildungsgänge verteilt werden, desto<br />
schmäler wird der Zeitraum, der für schuli-<br />
sche Interventionen zum Ausgleich her-<br />
kunftsbedingter Leistungsunterschiede zur<br />
Verfügung steht, und umso stärker wird die<br />
Schultypentscheidung von Faktoren abhän-<br />
gig gemacht, die nicht mit der Eignung der<br />
Kinder in direktem Zusammenhang stehen.<br />
Statt der Entscheidung für eine bestimmte<br />
Struktur müsste deshalb die individuelle<br />
Schullaufbahn der Schülerinnen und Schü-<br />
ler im Vordergrund stehen, die durch leich-<br />
te Umstiegsmöglichkeiten die jeweils adä-<br />
quate Ausbildung ermöglicht.<br />
Unabhängig vom Schultyp muss in den<br />
Schulen Platz für Lernen und Kreativität<br />
sein. Dazu müssen sich die Schulen Zeit für<br />
die Kinder nehmen, ihren Entwicklungs-<br />
stand berücksichtigen und auf ihre jeweili-<br />
gen Begabungen und Fähigkeiten eingehen.<br />
Die Schule muss Freude bereiten, aber auch<br />
das Leistungsprinzip ist wichtig. Leistung<br />
muss gefordert und gefördert werden. Schü-<br />
lerinnen und Schüler, die sich aktiv in den<br />
Unterricht einbringen und gute Leistungen<br />
erbringen, dürfen nicht länger als „Strebe-<br />
rinnen und Streber“ denunziert werden. Die<br />
Schülerinnen und Schüler müssen „lernen<br />
wollen“, ihre Motivation soll geweckt<br />
werden. Dazu ist ein allgemeiner Mentali-<br />
tätswandel bei Schülerinnen und Schülern,<br />
Eltern sowie Lehrerinnen und Lehrern not-<br />
wendig.<br />
120<br />
Die Prüfungskultur muss sich wandeln; No-<br />
ten sollen weniger eine „Belohnung“ für die<br />
Schülerinnen und Schüler sein, sondern ei-<br />
ne Information über den eigenen Lernstatus.<br />
Durch die Notengebung erhält man auch<br />
Auskunft darüber, wofür jemand eher be-<br />
gabt ist und wofür eher nicht; insofern<br />
haben auch schlechte Noten ihren Wert.<br />
Aktion<br />
Folgende Forderungen der <strong>Steirische</strong>n Volks-<br />
partei sind verhältnismäßig rasch umsetz-<br />
bar:<br />
Die Klassenschülerhöchstzahl soll auf 25<br />
gesenkt werden. Die Lehrerinnen und Leh-<br />
rer brauchen genügend Zeit, um auf die<br />
Schülerinnen und Schüler entsprechend ein-<br />
Gewiss bewirkt Ethikunterricht nicht, dass die Schüler zu lauter Mahatma Gandhis heranwachsen, die<br />
Schülerinnen zu lauter Müttern Teresas. Aber er fördert nachweislich die Fähigkeit zu ethischer<br />
Reflexion, vermittelt ethisch relevantes Wissen (beispielsweise Differenz zwischen aktiver und passiver<br />
Euthanasie) und insbesondere auch religionskundliches Wissen, das in einer zusehends<br />
multikulturellen und multireligiösen Lebenswelt noch relevanter werden wird.<br />
Anton Bucher<br />
gehen zu können. Nur so kann jedes Kind<br />
nach seinen speziellen Bedürfnissen behan-<br />
delt werden. Es gibt in der <strong>Steiermark</strong> noch<br />
immer einige ein- bis dreiklassige Volks-<br />
schulen. Der Wert dieser kleinen Landschu-<br />
len sollte nicht unterschätzt werden, denn<br />
sie sparen nicht nur den Kindern viele Stun-<br />
den Schulweg, sondern sind auch ein wich-<br />
tiges kulturelles Zentrum vor Ort.<br />
Die <strong>Steirische</strong> <strong>Volkspartei</strong> fordert weiterhin<br />
eine stärkere Betonung des Musisch-Krea-<br />
tiven in der schulischen Ausbildung (z.B.