Salutogenese – Das Jahrbuch der KIT-Fakultät für Architektur 2021

Architecture of
Airpolitics
Im Zeitalter von Klimawandel, Big Data und
globalen Pandemien ist Luft (wieder) ein planetarisch
umkämpftes ephemeres Medium, auch
in der Architektur — ob als natürliche Ressource,
kulturhistorischer Wissensraum, stadtpolitisches
Territorium, Metapher für urbane Hygiene
und Gesundheit, gebäudetechnische Infrastruktur
oder Entwurfsgrundlage für
experimentelle Bauwerke. Zwar gibt es aktuell
eine populäre Diskussion zur Kulturgeschichte
des Klimas, doch wird das Medium Luft hierbei
selbst kaum thematisiert. Ziel des intensiven
Lek türe- und Rechercheseminars ist es deshalb,
sich anhand von ausgewählten Raumtheorien
aus Medien-, Wissenschafts-, Ökologie- und
Kunstgeschichte mit den Wechselwirkungen von
Architektur und Luft auseinanderzusetzen.
Madeleine Griesser
Nicht nur die Wichtigkeit der Gebäudetechnik
während und nach der Industrialisierung
änderte sich grundlegend. Die Auffassung des
Verhältnisses zwischen Gebäudetechnik und
Gebäude wandelte sich ebenfalls. Eine Differenzierung
in drei unterschiedliche Konzepte erfolgte
und beschreibt zum einen die Vorstellung
eines Dualismus, bei dem die Gebäudetechnik
ein Additiv eines geplanten oder bestehenden
Gebäudes darstellt. Ein weiteres Konzept versteht
das Gebäude selbst als technisches Artefakt,
das sukzessiv opti miert und an stetig sich
ändernde Anforderungen angepasst wird. Das
dritte Konzept hingegen basiert auf dem
Gedanken des zunehmenden Verlustes der klassischen
Funktion der Gebäudehülle, da die haustechnischen
Anlagen diese übernehmen.
Seminar
MA
Sommersemester 2020
Prof. Dr. Georg Vrachliotis
Dennis Pohl
Madeleine Griesser
D Hofburgtheater Wien, Techn.
Anlage, 1876 Carl von Hasenauer
E New York Stock Exchange,
Erdgeschoss 1905, Grundriss.
Technische Struktur der
Luftströmungen
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Vrachliotis