Salutogenese – Das Jahrbuch der KIT-Fakultät für Architektur 2021

die besonders darunter gelitten haben, insbesondere
die jungen Frauen und Mädchen. Inzwischen wurde
weltweit festgestellt, dass die jungen Leute sehr viel
schlechter durch die Pandemie gekommen sind.
Es stellt sich die Frage, was man gegen Isolation unternehmen
kann. Ich denke, dass Architektur wirklich
Möglichkeiten hat, um Begegnungsräume niederschwelliger
Art zu schaffen, die man mehr nutzen
könnte. Unsere Forschungen haben ergeben, dass es
bauliche Umgebungen gibt, die schlecht für die soziale
Interaktion sind. Zum Beispiel ein großer, unbebauter
Platz. Obwohl man eigentlich genug Platz hätte,
wollen sich oft die Menschen dort nicht aufhalten.
In der Folge findet keine wirkliche soziale Interaktion
statt. Gelegentlich machen sie dann den Bürgersteig
breiter, stellen eine Bank auf und zwei Bäume. So
ein Ort ist dann ein Kernpunkt für die Interaktion,
gerade für eine stressfreie Interaktion auf Augenhöhe.
Da könnte Architektur mehr machen.
Medina: Das ist ein schönes Schlusswort. Vielen Dank
für das Gespräch.
Inderbitzin, Medina Warmburg
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