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Salutogenese – Das Jahrbuch der KIT-Fakultät für Architektur 2021

Im Oktober 2021 ist das neue Jahrbuch der Fakultät erschienen: 374 Seiten Diskurs, Dokumentation und Data aus Lehre, Forschung und Fakultätsleben. In deutsch und englisch.

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Archetypen und Hybride – In unserer praktischen Arbeit sind wir bei <strong>der</strong><br />

Mehrzahl <strong>der</strong> Projekte mit <strong>der</strong> Tatsache konfrontiert, dass aufgrund vom Ort<br />

und/o<strong>der</strong> dem Programm sowie weiteren Entwurfsparametern das architektonische<br />

Projekt nicht länger auf gefestigten Grundlagen entwickelt werden<br />

kann. Im Speziellen betrifft das den Wohnungsbau, bei dem atomisierte Bedürfnisstrukturen<br />

nur mehr ein unscharfes Bild <strong>der</strong> zukünftigen Bewohner<br />

zeichnen und überbrachte Typen an Bedeutung verlieren. Die Arbeit mit archetypischen<br />

wie auch hybriden Strukturen könnte <strong>für</strong> die Entwurfsarbeit<br />

Ausgangslagen schaffen, die eine Basis jenseits von Fragen des Stils, <strong>der</strong><br />

Form und des Geschmacks bilden. Während mit dem Archetyp gewissermaßen<br />

die ahistorische Konstanz thematisiert wird, bergen Hybride das Potenzial<br />

eines radikalen Gegenteils: Sie bilden direkt eine (unübersichtliche) Gegenwart<br />

ab und beschreiben das Formlose. Hybride tendieren dabei zu offenen,<br />

Archetypen zu geschlossenen Formen. In <strong>der</strong> Dichotomie <strong>der</strong> beiden Begriffe<br />

besteht ein vielversprechendes Spannungsfeld, in dem wir unsere Entwürfe<br />

verorten wollten. Mit den Projekten haben wir exemplarische Stadtbausteine<br />

an ausgewählten Orten in Karlsruhe entwickelt, die den Bruch o<strong>der</strong> die Kontinuität<br />

mit <strong>der</strong> gewachsenen (europäischen) Stadt thematisieren. Die städtebaulichen<br />

Projekte können sowohl einen prototypischen Charakter haben als<br />

auch einen bestimmten Stadtraum mit einem Haus neu prägen. Die Gebäude<br />

haben (unter an<strong>der</strong>em) eine Wohnnutzung zum Inhalt. Wichtigste Arbeitsinstrumente<br />

und -resultate waren <strong>der</strong> Grundriss sowie ein Bild des Stadtraumes.<br />

Archetypes and Hybrids – In our practical work, we are<br />

confronted with the fact that in the majority of projects, the<br />

architectural design can no longer be developed on a defined<br />

ground, due to changing locations and/or programs<br />

and other design parameters. While the archetype addresses<br />

ahistorical constancy, hybrids hold the potential of<br />

a radical opposite: they directly depict a (confusing) present<br />

and describe the formless. Hybrids tend towards open<br />

forms, archetypes towards closed forms. In the dichotomy<br />

of these two terms there is a promising field of tension in<br />

which we locate our designs for this year.<br />

(IESL)<br />

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