Salutogenese – Das Jahrbuch der KIT-Fakultät für Architektur 2021
Im Oktober 2021 ist das neue Jahrbuch der Fakultät erschienen: 374 Seiten Diskurs, Dokumentation und Data aus Lehre, Forschung und Fakultätsleben. In deutsch und englisch.
Im Oktober 2021 ist das neue Jahrbuch der Fakultät erschienen: 374 Seiten Diskurs, Dokumentation und Data aus Lehre, Forschung und Fakultätsleben. In deutsch und englisch.
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Planen und Bauen mit<br />
Licht<br />
Planning and Building<br />
with Light<br />
Was sehe ich, was nehme ich wahr? Warum fühle<br />
ich mich hier gut und dort nicht? Kann ein<br />
Raum nach ästhetischen, nutzungsorientierten<br />
und gleichzeitig nach atmosphärischen und gesundheitlichen<br />
Aspekten gestaltet werden?<br />
Oft werden uns manche Dinge erst klar,<br />
wenn wir sie sehen. Doch Sehen will gelernt<br />
sein. Im Seminar werden die Studierenden mit<br />
Fragestellungen konfrontiert, die ihre ganze<br />
Wahrnehmung beanspruchen. Sie werden <strong>für</strong> einen<br />
guten Umgang mit Licht sensibilisiert und<br />
hierbei auch bewusst <strong>für</strong> das Licht, das sie seit<br />
Anbeginn kennen, nämlich Tageslicht.<br />
Gestartet ist das Seminar mit fundierten<br />
Analysen des Tageslichts. Wo steht die Sonne,<br />
wo blicken wir hin? Aufgrund <strong>der</strong> Online-Lehre<br />
konnten die Studierenden keine Lichttests an<br />
analogen Entwurfsmodellen im künstlichen Himmel<br />
durchführen und sind dadurch mithilfe von<br />
eigenen digitalen Gebäudeentwürfen direkt in<br />
die virtuelle Lichtsimulation eingetaucht. Dies<br />
erlaubte schnelle Überprüfungen <strong>der</strong> Tageslichtversorgung<br />
ihrer architektonischen Konzepte<br />
und gab Anstoß <strong>für</strong> Tests mit diversen Materialien<br />
und Verän<strong>der</strong>ungen <strong>der</strong> Außenhülle. Die Studierenden<br />
haben so ihre geplanten Räume nach<br />
bestimmten Anfor<strong>der</strong>ungskriterien optimiert und<br />
Störfaktoren wie Blendung und Überhitzung<br />
durch geeignete Maßnahmen reduziert.<br />
Durch ihre bewusstere Wahrnehmung von<br />
Licht, Lichtverteilung, Lichtfarben, Schatten<br />
und ihrem wachsenden Wissen, auch zu nichtvisuellen<br />
biologischen Wirkungen von Licht, begannen<br />
die Studierenden im zweiten Seminarteil<br />
ein Beleuchtungskonzept zu gestalten.<br />
Dabei haben sie gelernt, passendes Leuchtenmobiliar<br />
auszusuchen und die Lichttechnik und<br />
-qualität entsprechend dem eigenen Gestaltungsanspruch<br />
einzusetzen.<br />
What do I see, what do I perceive? Why do I feel<br />
good here and not there? Can a space be designed<br />
with regard to aesthetic, use-oriented, and at the<br />
same time atmospheric and health-related aspects?<br />
Often, things only become clear to us when<br />
we see them. But seeing has to be learned. In the<br />
seminar, the students are faced with questions<br />
that demand their entire perception abilities.<br />
They are sensitized for good lighting, especially<br />
regarding the light they have known since the beginning,<br />
which is daylight.<br />
The seminar started with well-founded<br />
analyzes of daylight. Where is the sun, where are<br />
we looking to? Because of online teaching, the<br />
students were unable to carry out light tests on<br />
analog design models in our artificial sky, and<br />
thus led straight away into virtual lighting simulations<br />
with the help of their own digital building<br />
designs. This allowed quick checks on the daylight<br />
supply of their architectural concepts and<br />
provided impetus for tests with various materials<br />
and changes on the building envelope. The students<br />
were then able to optimize their planned<br />
spaces according to specific requirement criteria,<br />
and reduce disturbing factors such as glare and<br />
overheating by taking appropriate actions.<br />
Thanks to a more conscious perception of<br />
light, light distribution, light temperatures, shadows<br />
and their growing knowledge, also on nonvisual<br />
biological effects of light, the students<br />
started to design a lighting concept in the second<br />
part of the seminar. In this process, they learned<br />
to select suitable lighting fixtures and to apply<br />
lighting technology and quality according to their<br />
own design requirements.<br />
Seminar<br />
MA<br />
Sommersemester 2020<br />
Prof. Andreas Wagner<br />
Luciana Alanis<br />
A Julian Fehrenbacher – Optimierungspotenzial<br />
<strong>der</strong> Außenhülle zur<br />
Tageslichtversorgung einer Bootswerft<br />
B Rafael Bartsch – Tageslichtanalyse<br />
– Maßnahmen zum Blend-/Überhitzungsschutz<br />
<strong>für</strong> ein Museum<br />
C Tobias Keller, Igor Savits –<br />
Kunstlichtkonzept <strong>für</strong> einen Entwurf<br />
<strong>der</strong> Stadtbibliothek Karlsruhe<br />
234<br />
Wagner