Salutogenese – Das Jahrbuch der KIT-Fakultät für Architektur 2021

Clear Space One
Mehr und mehr erforscht der Mensch die Welt
jenseits unserer schützenden Erdatmosphäre,
macht sie sich wie so vieles zu eigen. Als mechanisch
anthropogenes Auge in die schier unendlichen
Weiten des Universums kommt dem ESA
search-lab auf dem Monte Tamaro in diesem
Sinne eine zentrale Bedeutung zu. Denn die
schrittweise Beseitigung des vom Menschen
verursachten Weltraummülls liegt in unserer
Verantwortung, nicht zuletzt um sicherzustellen,
dass auch die Generation von morgen weiterhin
von den Errungenschaften der Raumfahrt profitieren
kann.
Somit sucht das ClearSpaceOne-Observatorium
als solches nicht nur die visuelle Vertikalität
gen Himmel, sondern muss darüber hinaus
auch als zukunftsweisende Forschungseinrichtung
der intensiven Kommunikation und Interaktion
mit der Öffentlichkeit gereichen. Die hieraus
sich bildende Polarität zwischen Forschung und
Publikum ist dabei jedoch keineswegs als hemmende
Problemstellung zu verstehen – nein,
vielmehr kann und muss der Austausch zwischen
Öffentlichkeit und Forschung, Laien und
Experten als katalysierende Komponente des
gesamten Entwurfs auftreten.
Somit ist es nicht zuletzt dessen Anspruch,
diesem Zusammenspiel eine maßgerechte
Plattform zu bieten und dabei eine nachhaltig
resiliente Struktur zu schaffen, die durch ihren
offenen und polyvalenten Aufbau unterschiedlichste
Möglichkeiten der Forschung und Interaktion
zulässt.
Increasingly, humanity is exploring the world beyond
its protective Earth atmosphere. As a mechanically
anthropogenic eye into the almost infinite
expanse of the universe, the ESA-search lab
on Monte Tamaro is of central importance in this
endeavour, as the gradual elimination of manmade
space debris is our responsibility in order to
ensure that tomorrow's generation can continue to
benefit from the achievements of space travel.
Thus, the ClearSpaceOne observatory as
such not only seeks visual verticality towards the
sky, but as a future-oriented research facility must
also be capable of intensive communication and
interaction with the public. The resulting polarity
between research and public is by no means to be
understood as an inhibiting problem – no, rather
the exchange between the public and research,
laypeople and experts can and must act as a
catalyzing component of the entire design.
Its aim is therefore to establish a tailor-made
platform for this complex task and
thereby create a sustainably resilient building
which, thanks to its open and polyvalent structure,
allows a wide variety of research and interaction
options.
Entwurf Design
BA Semester 6
Sommersemester 2020
Prof. Ludwig Wappner
Helge Hörmann
Peter Hoffmann
Monica Tusinean
Xuan Wang
A Philipp Schmieder
194 Wappner