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Salutogenese – Das Jahrbuch der KIT-Fakultät für Architektur 2021

Im Oktober 2021 ist das neue Jahrbuch der Fakultät erschienen: 374 Seiten Diskurs, Dokumentation und Data aus Lehre, Forschung und Fakultätsleben. In deutsch und englisch.

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Messen von Emotionen — Wie geht das?<br />

Der Versuch, Emotionen (in <strong>der</strong> Stadt) zu verorten, ist<br />

nicht neu. Neben den klassischen Befragungen stehen<br />

neuerdings auch in <strong>der</strong> (Innen- )<strong>Architektur</strong> die<br />

von Alanis et al. <strong>2021</strong> vorgestellten Methoden zur<br />

Messung von Emotionen zu Verfügung. Im Städtebau<br />

sind Projekte wie Lynchs Mental Maps (Lynch, 1960),<br />

Debords Psychogeografie (Debord, 1957) bis hin zu den<br />

Konzepten <strong>der</strong> Volunteered Geographic Infor mation VGI<br />

(Goodchild, 2007), People [or] Human as Sensors (Resch<br />

et al., 2011; Zeile et al., 2009) und Emotional Cartography<br />

(Nold, 2009) richtungsweisend.<br />

Biosensing — Emomapping<br />

Die eingesetzte Methodik funktioniert prinzipiell sehr<br />

einfach: Proband*innen erkunden die Stadt zu Fuß<br />

o<strong>der</strong> mit dem Fahrrad und tragen einen Sensor<br />

(Wearable), <strong>der</strong> die Hautleitfähigkeit, Hauttemperatur<br />

und Geoposition aufzeichnet. Sobald in den biostatistischen<br />

Daten das Muster <strong>für</strong> eine steigende Hautleitfähigkeit<br />

und eine kurz darauf abfallende Hauttemperatur<br />

feststellbar ist, so ist dies ein Indikator <strong>für</strong><br />

eine Stress situation im Stadtraum (Kreibig, 2010).<br />

Durch Aggregation vieler Testläufe können Stress-<br />

Hotspots iden tifiziert werden. Diese Methodik befindet<br />

sich noch im Status <strong>der</strong> Grundlagenforschung,<br />

jedoch ist die Realisierung <strong>der</strong> Vision möglich, dass<br />

Bürger*innen in Zukunft mithelfen können, eine Art<br />

Frühwarn system zu etablieren, indem sie durch ihre<br />

Datenspende eine neue Sichtweise auf die Stadt generieren.<br />

Emomapping kann in Kombination mit traditionellen<br />

Methoden Planungsprozesse unterstützen<br />

und im Sinne <strong>der</strong> Gefahrenabwehr — o<strong>der</strong> Stressreduktion<br />

— die Stadt auch gesün<strong>der</strong> machen.<br />

Beispiele: In den Anwendungsfällen des Radverkehrs,<br />

des Fußverkehrs, aber auch im Bereich des<br />

des bar rierefreien Planens liefert diese Methode<br />

schon interessante Ergebnisse.<br />

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Diskurs

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