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Salutogenese – Das Jahrbuch der KIT-Fakultät für Architektur 2021

Im Oktober 2021 ist das neue Jahrbuch der Fakultät erschienen: 374 Seiten Diskurs, Dokumentation und Data aus Lehre, Forschung und Fakultätsleben. In deutsch und englisch.

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nisch möglich ist, dass man durch genetische Sequenzierung<br />

<strong>für</strong> hochintelligente Kin<strong>der</strong> sorgt. Das<br />

wäre aber aus unserer Sicht deswegen keine Präventionsmaßnahme,<br />

weil in <strong>der</strong> normalen o<strong>der</strong> auch<br />

sub-normalen Intelligenz noch kein krankheitswertiger<br />

Zustand vorliegen würde.<br />

In<strong>der</strong>bitzin: Können Sie uns einige Beispiele nennen,<br />

was aus Ihrer medizinischen Sicht einen guten Raum,<br />

einen guten Ort, ein gutes Stadtquartier ausmacht?<br />

Werden diese Dinge bei Ihnen überhaupt diskutiert<br />

und bewertet?<br />

Meyer-Lindenberg: Städte haben unbestritten viele Vorteile:<br />

die Stadt als Kulturstätte o<strong>der</strong> als Motor <strong>der</strong><br />

Innovation. Städte sind im Schnitt reicher, bieten ein<br />

größeres kulturelles Angebot und so weiter. Doch<br />

trotz all dieser Phänomene hat die Stadt eindeutig<br />

eine dunkle Seite, bezogen auf die psychische Gesundheit.<br />

Bewohner <strong>der</strong> Städte sind in höherem Maße<br />

psychisch krank als Leute, die auf dem Lande wohnen.<br />

In <strong>der</strong> Stadt geborene Menschen, die in <strong>der</strong> Stadt aufgewachsen<br />

sind, weisen ein drastisch erhöhtes Risiko<br />

<strong>für</strong> bestimmte Erkrankungen auf im Vergleich zu<br />

Leuten, die auf dem Lande geboren und aufgewachsen<br />

sind. Diese Literatur ist <strong>der</strong>artig konsolidiert,<br />

dass man sie aus meiner Sicht einfach mal als Faktum<br />

hinnehmen muss. Um Ihre Frage noch mal aufzugreifen:<br />

Auch die schönste und gelungenste Stadtarchitektur<br />

ist immer noch schlecht <strong>für</strong> die psychische<br />

Gesundheit. Was gut ist <strong>für</strong> die psychische<br />

Gesundheit, ist die Abwesenheit von <strong>Architektur</strong>. Das<br />

ist so. Davon ausgehend haben wir uns gefragt,<br />

welche Aspekte des Stadtlebens <strong>für</strong> die psychische<br />

Gesundheit för<strong>der</strong>lich und welche schädlich sind.<br />

Denn wir können und wollen ja nicht alle aufs Land<br />

ziehen. Da sind wir uns ja auch einig.<br />

In<strong>der</strong>bitzin, Medina Warmburg<br />

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