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Geschichte der Königlich Preussischen ... - Warburg Institute

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35. LEiBNizens Anfrage an einen Astronom (Frühjahr 1700). 85<br />

das auch damit diese Bewandnil's hat, dals wegen des langweiHgen Aufenthals bey<br />

jedem neuen Vorspann man wohl lo bis 12 Tage haben müste, bis anhero zu<br />

kommen. Dahero <strong>der</strong> Herr von Wedel mir befohlen, meinen hochgeehrten Herrn<br />

Geheimten Rath zu ersuchen , dafs selbter, ohne einen Fuhrzeddel zu erwarten,<br />

eine an<strong>der</strong>weitige Bequemigkeit nach Gefallen sich zu ersehen und je eher, je besser<br />

anhero zu kommen beliebe; und wird man bedacht seyn, die gethane Unkosten<br />

allhier zu ersetzen. Herr Kirch ist hier gewesen, auch nach genommener Abrede<br />

von allem, so nöthig, wie<strong>der</strong> zurückgangen, seine Familie anhero zubringen. Die<br />

Edicta, betreffend das Kalen<strong>der</strong>werck, sind schon vor einigen Tagen in die<br />

Kantzley bracht, werden auch wohl nunmehr zur Unterschrift kommen seyn. Des<br />

Herrn Kirchen Bestallung ist gleichfalls in <strong>der</strong> Kantzley. Mit dem Bau des Ob-<br />

servatorii soll eifrigst geeilet werden, zumahl Churfürstl. Durchl. selbten gar sehr<br />

pressiren. Das Übrige verspare zur mündlichen (Gott gebe glückl.) Unterredung,<br />

in <strong>der</strong>en baldiger Erwartung, M. H. Herrn Geheimten Rath göttl. Gnadenhut em-<br />

pfehlend, verharre<br />

Meines hochgeehrtesten Herrn Geheimbten Raths<br />

Gebeth- und Dienst -ergebenster<br />

Diener<br />

Berlin den 21. April 1700. D. E. Jablonski.<br />

35.<br />

(Vergl. <strong>Geschichte</strong> <strong>der</strong> Akademie S. 85).<br />

Unvollendetes Concept von Leibnizcus eigener Hand, Anfrage an<br />

einen Astronomen, <strong>der</strong> nicht genannt ist^ betreffend die Erbauung des<br />

Observatoriums (undatirt; aus dem April o<strong>der</strong> Mai 1700).<br />

[Akademisches Archiv.]<br />

Beson<strong>der</strong>s hochgeehrter Herr!<br />

Es haben Hr. Abt Schmidt und Hr. Mag. Wagner von wegen meines hoch-<br />

geehrten Herrn ungemeine Meriten mir zu unterschiedenen Mahlen Nachricht<br />

geben, haben auch Proben selbst davon aus den Extracten <strong>der</strong> Bücher desselben<br />

geben. Worumb ich nun darauflf die Freyheit nehme an selbigen gerades Weges,<br />

obschohn unbekand, zu schreiben, ist die Ursach, dafs Herr M. Wagner aniezo<br />

zu Helmstädt und die Ursach meines Schreibens keinen Verzug leidet, auch die<br />

Sach annoch geheim seyn soll.<br />

Nehmlich es sind Churfürstl. Durchl. zu Brandenburg geneig,t, ein Observatorium<br />

bauen zu lafsen und bin ich defswegen consultirt worden. Wiewohl nun<br />

das Bauwesen meines Thuns nicht ist, und ich Bedencken habe, etwas darinn vor<br />

mich zu sagen, indennoch weilen die Sach zur Aufnahme einer Scienz gemeinet,<br />

darinn ich auch etwas weniges gethan, so habe die Freyheit nehmen wollen. Meines<br />

hochgeehrten Herrn Gedancken darüber aufszubitten und habe die Umbstände, so-<br />

weit mir die kund worden, mit denen Worthen, so mir zu kommen, hierher<br />

sezen wollen.<br />

Man vermeynet demnach, das Observatorium auff den mittelsten Pavillon<br />

des grofsen Stalles in <strong>der</strong> Dorotheen- Stadt zu sezen, welcher Pavillon müfse mit<br />

1 Gewiss nicht <strong>der</strong> berühmte dänische Astronom Olaus Römer. Dass Leibniz auch<br />

diesen um seine Ansicht in dieser Sache befragt hat, geht aus dem Antwortschreiben des-<br />

selben, welches sich in <strong>der</strong> Bibhothek zu Hannover befindet (Bodemann Nr. 787) hervor.<br />

Dieses Schreiben ist auf den i5.Dec. 1700 datirt. Unser obiges Schreiben aber gehört einer<br />

Zeit an, wo die Erbauung des Observatoriums erst geplant wurde.

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