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Geschichte der Königlich Preussischen ... - Warburg Institute

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199. Altenstein an Hakdexbekg über die Akademie (1819). 417<br />

199.<br />

(Vcri;!. Gescliiclite <strong>der</strong> Akademie S. 709).<br />

Altekstein an den Staatskanzler Fürsten Hardenberg übei- die<br />

Reorganisation <strong>der</strong> Akademie (i. Oc tober 1819).<br />

[Geheimes Staatsarchiv.]<br />

Von den Ansichten über eine bessere und vollständigere Organisation <strong>der</strong><br />

<strong>Königlich</strong>en Akademie <strong>der</strong> Wissenschaften und die dafür zu wählenden INIittel,<br />

welche Eure Durchlaucht in dem verehrlichen Schreiben vom 2 2.July d. J, mir<br />

mitzutheilen geruhen , sind die meinigen nicht so weit verschieden , als es vielleicht<br />

scheinen mag. Eine kurze Darstellung <strong>der</strong> Lage <strong>der</strong> Sache und des bisher schon<br />

eingeleiteten Verfahrens wird, wie ich hoffe, Hoclidieselben davon überzeugen.<br />

Schon im Jahre 181 1 wurde <strong>der</strong> bereits früher durch mancherley von <strong>der</strong><br />

Akademie selbst ausgegangene Pläne, Gutachten und Vorschläge vorbereiteten Reformation<br />

dieses Instituts näher getreten und eine Commission zu Entwerfung neuer<br />

Statuten für dasselbe nie<strong>der</strong>gesetzt. Diese kamen nach einiger Zeit zu Stande und<br />

sind am 24. Januar 1812 von des Königs Majestät vollzogen worden. In <strong>der</strong> durch<br />

sie voi'geschriebenen Form hat bis jetzt die Akademie gearbeitet.<br />

Der Hauptzweck <strong>der</strong> neuen Statuten war, auch ein neues wissenschaftliches<br />

Leben, so weit es durch die Form möglich ist, in <strong>der</strong> Akademie sowohl im Ganzen<br />

als in ihren einzelnen Theilen anzuregen. Dazu sollte wesentlich ihre Theilung in<br />

Klassen und die Einführung <strong>der</strong> Klassen -Sitzungen neben den Gesammt- Sitzungen<br />

wirken, welche letztern bis dahin die einzigen gewesen w-aren. Man dachte nem-<br />

lich die durch ein gemeinschaftliches Interesse für eine Wissenschaft näher verbundenen<br />

Mitglie<strong>der</strong> auf die Weise auch äufserlich einan<strong>der</strong> näher zu bringen und<br />

mittelst <strong>der</strong> Klassen -Sitzungen zu gemeinschaftlichen Arbeiten zu vereinigen, durch<br />

den Geist reger Thätigkeit in den Klassen, aber auch in den Gesammtsitzungen,<br />

die alles Einzelne in dem höhern allgemein- wissenschaftlichen Interesse erhalten<br />

sollten, Geist und Leben anzufachen.<br />

Allein dieser Zweck ist gar nicht, o<strong>der</strong> doch höchst unvollkommen erreicht<br />

worden. Von keiner Klasse kann man rühmen, dafs nur Sinn für gemeinsame<br />

Thätigkeit in ihr vorhanden sey, dafs sie irgend etwas nui- durch eine solche zu<br />

Erreichendes und einer Akademie Wiirdiges unternommen hätte, als von <strong>der</strong> histo-<br />

risch-philologischen. Diese allein hat gröfsere wissenschaftliche Pläne gefafst, mit<br />

Eifer bearbeitet und betrieben, zum Theil schon ausgeführt, und ist in <strong>der</strong> Ausführung<br />

andrer, wie mir bekannt, schon weit vorgerückt. Freilich sind diese Unternehmungen<br />

alle für jetzt noch blofs philologischer und antiquarischer Ai't. Allein<br />

dies ist einzig <strong>der</strong> Besetzung <strong>der</strong> Klasse mit ordentlichen Mitglie<strong>der</strong>n zuzuschreiben,<br />

die für klassische Philologie genügt, nicht so für orientalische, für deutsche und<br />

an<strong>der</strong>e neuere Sprachen, und auch nicht für die Geschiclite. Was diese Klasse in<br />

Hinsicht auf das historische Fach, nicht blos im Allgemeinen, son<strong>der</strong>n auch in<br />

specieller Beziehung auf den Preufsischen Staat, würde leisten können, wenn sie<br />

ein ihr sich ganz widmendes historisches Mitglied erhielte, davon wird Euer Durch-<br />

laucht das Gutachten über das west])hälische Archiv- Wesen, welches ich zu überreichen<br />

die Ehre gehabt habe, und ein mit nächstem zu überreichendes über den<br />

Plan zur Herausgabe <strong>der</strong> Quellen -Schriftsteller deutscher Geschiclite des Mittel-<br />

alters zum Beweise dienen. Von den übrigen Klassen kann ich <strong>der</strong>gleichen nicht<br />

vorlegen, und von <strong>der</strong> physikalischen Klasse namentlich sind nur einige unerhebliche<br />

Gutachten, eigne Beobachtungen und Versuche gar nicht, die Prüfung frem<strong>der</strong><br />

nur mit genauer Noth und noch dazu sehr unvollkommen zu erlangen gewesen.<br />

Dabei gehen die wöchentlichen Gesammtsitzungen in gewohntem Gleise fort, ja sie<br />

Geschiclite <strong>der</strong> Akademie. II. 27

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