Geschichte der Königlich Preussischen ... - Warburg Institute

350 190- D^i" nicht genehmigte Statutenentwurf vom Jaiire 1809.
4. Die Geschäfte des Präsidenten bestehen in Folgendem:
a) Er hat den Vorsitz und die Gescliäftsleitung in den gewöhnlichen
Versammlungen der Akademie und auch in ihren aulserordentlichen,
welche er beruft. Er öffnet und schliefst alle diese Akademische Sitzun-
gen, führt den Leitfaden dessen, was darin vorkommt, und sorgt für
Ordnung und Erhaltung der Polizei, so dafs nichts der Verfassung und
den Gesetzen Zuwiderlaufendes geschehe.
b) Er ist das mündliche und schriftliche Organ der Akademie, sowohl
hier als auswärts. Er erbricht Alles, was an die Akademie gerichtet
ist, und erhält, was von dieser Art an ein Mitglied gesandt war. sofort
von demselben. Er trägt daraus entweder selbst vor, oder vertheilt es an
die Sekretare. Er unterzeichnet alle allgemeine Ausfertigungen, die sich
auf die Gesammt -Akademie beziehen: die Preisfragen und übrigen Auf-
sätze der Art, die Aufnahme -Urkunden neuer Mitglieder, u. s. w.
c) Er führt die Aufsicht über das Allgeiueine der Akademie und über
die einzelnen Theile derselben, damit alles den Vorschriften gemäfs sei.
Also auch Aufsicht imd Controlle über die Klassen Sekretare selbst,
Aufsicht und Revision über die von der Akademie abhängenden Anstalten.
Er hat ein wachsames Auge über den Druck der Abhandlungen,
kurz über Alles, was die Ehre, den Nutzen und die Existenz der Akademie
betrifft.
d) Er hält ein Protokoll über seine Amtsführung ab, welches am Ende
des Jahres zu den Akten der Akademie kommt.
5. Die geschehene Wahl des Pi-äsidenten und Vicepräsidenten wird von der
Akademie jedesmal dem Könige zur Allerhöchsten Bestätigung vorgelegt.
6. Jede Klasse hat einen Sekretär, welcher der Geschäftsführer derselben
in allen wissenschaftlichen Angelegenheiten ist und seine Stelle lebenslang bekleidet.
7. Die Klassen w^ählen sich ihre Sekretare und machen die getroffene Wahl
der Akademie bekannt, welche dieselbe dem Könige ziu' Bestätigung anzeigt.
8. Ein Sekretär mul's, aufser den von jedem oi-dentlichen Mitgliede geforderten
Kenntnissen . der Korrespondenz wegen , Kenntnifs mehrerer Sprachen besitzen
auch nicht durch viele Geschäfte gehindert werden, sich seinem Amte zu widmen.
9. Der Sekretär erbricht Alles, was an die Klasse gerichtet ist, imd macht
es den Mitgliedern bekannt. Was ihr von der Akademie oder dem Präsidenten zur
Prüfung oder sonstigen Bearl)eitung mitgetheilt wird, oder was die Klasse selbst
Zinn Gegenstand ihrer Beschäftigung gewählt hat, bringt er bei den Mitgliedern
in Umlauf.
10. In den Klassensitzungen (Abschnitt III, §15 folg.) hat er den Vorsitz,
eröffnet und leitet die Berathschlagungen, sammelt die Stinunen und schliefst die
Sitzung. Er verfafst die Berichte, Antworten und Beschlüsse der Klasse. Über
das, was in den Klassensitzungen verhandelt wird, führt er das Protokoll.
11. Seine Pflicht ist, nicht nur in solchen Sitzungen für die Aufrechthaltung
der Ordnung, sondern immer und überall für die Beobachtung aller Gesetze, inso-
fern sie die Klassen -Vei-hältnisse betreffen, zu sorgen.
12. Er hat die Korrespondenz der Klasse zu führen, vorzüglich mit andern
Akademieen und mit den auswärtigen Mitgliedern und Korrespondenten; aber auch,
wenn die Klasse ihm dazu Aufträge oder Veranlassung giebt, mit fremden Gelehr-
ten, welche der Akademie nicht angehören.
13. Die Antworten und überhaupt das Resultat der Korrespondenzen, auch
sonst eingelaufene wissenschaftliche Nachrichten zeigt er in der nächsten Klassenversammlung
an, und das Allgemein -Interessante daraus trägt er in den gewöhnlichen
akademischen Sitzungen vor (Abschnitt III , § 4).
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