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Geschichte der Königlich Preussischen ... - Warburg Institute

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52 18. Leibn-iz, Brief an D. E. Jaelonski (26. März 1698).<br />

Stand, <strong>der</strong>en Geist so wohl als ihr Stand erhöhet, diefs Lob eigentlich bescheret<br />

nnd vorbehalten sey. Dieweil sie nicht mit dem gemeinen Lauft" <strong>der</strong> mühsamen<br />

Arbeit beladen son<strong>der</strong>n ihr Gemüth anstatt blofser menschlicher Zierligkeiten, die<br />

sonst vor ihr Appanage gehalten werden, anff die Schöhnheiten Gottes und <strong>der</strong><br />

Natur zu wenden, und daher den Nuzen zu schafften Gelegenheit haben, welcher<br />

meines Ermessens nechst <strong>der</strong> wahren Religion <strong>der</strong> gröste. Zwar haben hohe Damen<br />

sich noch bifsher dessen wenig angenommen. Ich hoff"e aber <strong>der</strong> Churfürstin Durchl.<br />

die nicht nur ihres Geschlechts son<strong>der</strong>n aucli <strong>der</strong> menschlichen Natur Vollkommenheiten<br />

in so hohen Grad besizet, soll ihrem Geschlecht den Weg zu einem neuen<br />

Triumphe öff"nen, dafs das unsrige durch etwas Wichtiges vnd zugleich Angenehmes<br />

üljertreff'e. Schäze es <strong>der</strong>owegen für eine hohe Gnade, xuid grofses Glük für mich,<br />

das sie meine wenige Gedancken dabey zu vernehmen geruhen wollen.<br />

Was nun die Beobachtung des Sternhimmels inson<strong>der</strong>heit betrifi't, solte ich<br />

unmasgäblich dafür halten^ dafs wenn <strong>der</strong> Anfang gleich von Anschaft'ung dienlicher<br />

Instrumenten , und bey Hand habenn solcher Leute gemacht würde , die mit <strong>der</strong>en<br />

Gebrauch wohl lunbzugehen wissen, man allmahlig zu denen Requisitis eines forml.<br />

Observatorii gelangen, und solches auch anbauen lassen kondte. Unter die In-<br />

strumenta gebühren sehr vortretliche und lange Perspective. Wann man auch eine<br />

holie Kirche adaptiren köndte auft" die Arth wie die Kirche zu Bologna in Italien,<br />

hatte man dabey ein überaus grofs Instrument, <strong>der</strong>gleichen auft" an<strong>der</strong>e Weise nicht<br />

wohl zu machen. Nehmlich es müste oben das Gewölbe etwas geöfnet, und unten<br />

in <strong>der</strong> Kirche eine metallene behörig eingetheilte Lini gezogen werden. Es wäre<br />

auch nöthig gewisse Observations mit dem ]Magnet anstellen zulassen. Und in<br />

Summa, man hätte es dahin zu bi'ingen dafs mit <strong>der</strong> parisischen und englischen<br />

Academies des Sciences correspondiret, die zu einer Zeit gemachte Observationen,<br />

als von den Eclipsen <strong>der</strong> Trabanten des Jupiters, Naherungen <strong>der</strong> Planeten bey die<br />

Fixsterne und <strong>der</strong>gleichen gegen einan<strong>der</strong> gehalten und dadurch die Wissenschafft<br />

vermehi-et werden köndte; denn wann man nur thun wolte, was schohn gethan,<br />

hatte man keinen Ruhm davon. Ich solte meynen, das noch etwas Ansehnliches<br />

in <strong>der</strong> Astronom! und denen mit <strong>der</strong> Astronom! verbundenen , und an<strong>der</strong>n solchen<br />

gründtlichen Wissenschafften ohne grofse Kosten, durch guthe Anstalt zurichten. Allein<br />

es ist schwehr ohne gnugsame Nachricht umbständliche Vorschläge zu thun. Werde<br />

also solche bifs zu näherer Information verschieben müssen, und hoffe von meinem<br />

hochg. H. einig Lieclit deswegen fei'ner zu ei'langen, umb <strong>der</strong> Sach näher zu treten.<br />

Betreffend das bewuste Negotium , so habe ich schohn einige ganz zulängliche<br />

Erclärungen. Aniezo wird aufs diesen und an<strong>der</strong>n etwas abgefasset, so zur Antwort<br />

auff die von Hn. von Spanheim mit gebrachte Schrifft dienen und zu ferner Beför<strong>der</strong>ung<br />

gereichen könne. Es hätte vielleicht die Zeit besser gewonnen werden<br />

sollen. Doch mufs man endlich zufrieden seyn , wenn es nur gehet, wie es dann<br />

endtlich dahin konunen, dafs an gehöriger Beantwortung nicht zuzweifeln. Man<br />

wird aber künfftig auff solche Wege zudencken haben dadurch man <strong>der</strong> vielen<br />

langsamen Schriftwechselungen überhoben sey. Wie wohl allezeit Essentialia<br />

endtlich schriff"tlich gefasset werden müssen. Mir ist lieb, dafs mein Jüngstes dem<br />

Herrn von Fuchs nicht mifsfallen. Hoffe künff'tig nocli mehr Vergnügung zu leisten.<br />

Wegen Communicati Golloqvii Lipsiaci bedancke mich auch dienstlich. Saxonici<br />

geben vor die Partheyen hätten einan<strong>der</strong> versprochen es solle nicht davon ]niblick<br />

gemacht werden. Welches vielleicht von selbiger Zeit zu verstehen, hernach aber<br />

nicht mehr statt hat.<br />

Wegen <strong>der</strong> überaufs angenehmen Verehrung des schöhnen Wercks meines<br />

hoclig. Hn. bin höchlich verbunden, es ist mir zwar nicht unbekand gewesen , und<br />

habe ich darinn vorlängst die reine zierliche und nachdruckliclie Schreibart mit<br />

son<strong>der</strong>barer Hochachtung bemercket. Herrn Bentleji Arbeit ist vor andei-n <strong>der</strong>

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