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Geschichte der Königlich Preussischen ... - Warburg Institute

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197. NiEBUHrx's Briefe an die philologisch -historisclie Klasse (181611".). 401<br />

aber nur an dem rothilluminirten Ort / einen wahren, abgetragenen, Unterbau,<br />

<strong>der</strong> viel zu weit zurücksteht, um zu jener Hypothese zu passen. Ich glaube vielmehr,<br />

dafs wir vielleicht an die Rostra gekommen seyn könnten, und <strong>der</strong> Umstand,<br />

dafs die Fasten sowohl vom Kardinal Farnese als jezt hier (über y und bis in den<br />

Winkel) gefunden worden, dürfte dafür reden. Die Tiefe des alten Bodens ist<br />

etwa 30 palmi unter <strong>der</strong> jezigen. — Hinter h, in einer bedeutenden Entfernung,<br />

ist eine zweyte Ausgrabung eröffnet, die bis jetzt nur etwa 15 palmi tief gekommen<br />

ist, und zwey parallel, in einem i'echten Winkel auf die verlängerte Linie <strong>der</strong> Säulen<br />

laufende Mauern von Masso zeigt, aus denen sich bis jezt gar nichts machen<br />

läfst. Die Arbeit wird schändlich schläfrig betrieben, von Galeerensklaven. — Das<br />

Bruchstück X liegt innerhalb des Winkels, den die Treppe bildet, und gehört fi-ei-<br />

lich nicht zu Säulen wie die drey obenstehenden. Eine gellissentliche Zerstörung<br />

ist sichtbar; <strong>der</strong> Marmor mag viel Kalk zu den Kii-clien und Pallästen geliefert haben.<br />

Auch jezt sind schon an den Ecken dei" aufgedeckten Basen mutwillig Stücke abgeschlagen,<br />

seitdem sie freyliegen. Die ganze Treppe ist mit schönem Marmor<br />

bekleidet gewesen. — Der Rifs B zeigt die Ausgrabungen an <strong>der</strong> Säule des Phocas,<br />

die bekanntlich so lange ein Räthsel war, bis, son<strong>der</strong>bar genug, unter Bonaparte die<br />

Inschrift an <strong>der</strong> verschütteten Basis entdeckt ward, welche meldet, dafs <strong>der</strong> Eunuch<br />

und Exarch Smaragdus diesem glorwürdigen Wohlthäter Italiens diese Säule<br />

mit einer vergoldeten Statue errichtet habe. Man ahndete aber damals nicht, dafs<br />

diese Säule nun noch ferner auf einem gi-ofsen Sokkel stehe. Der hat sich gefun-<br />

den; besteht aus Ziegeln, nicht schlechtes Mauerwerk, und ist ehemals mit jNIarmor<br />

bekleidet gewesen, wovon sich noch Fragmente mit Basreliefs gefunden haben.<br />

Um den Sokkel war eine Platte, zu <strong>der</strong> man auf Stufen von (Marmor o<strong>der</strong> Travertin?<br />

— man kann nicht hinabsteigen) hinaufging. Der ganze Umfang ist noch<br />

nicht aufgeräumt. An zwey Seiten finden sich JNIauern von Woimhäusern aus<br />

dem Mittelalter, die ein wun<strong>der</strong>liches Labyrinth bilden, wie man sie allmählich<br />

aufgräbt.<br />

Das ist gewifs, und mancherley Untei'suchungen und Umstände haben mir<br />

diese Gewifsheit gegeben, dafs das alte Paviment des Forum noch im elften Jahr-<br />

hun<strong>der</strong>t frey lag. Ich habe eine Münze von K. Heinrich dem 2^^^ o<strong>der</strong> 3**^" gekauft,<br />

die man auf dem Pflaster (bey y, in <strong>der</strong> Ausgrabung ^4) gefunden hat, imd<br />

es ist notorisch, dafs Antonins Statue vor dem Tempel <strong>der</strong> Faustina, am Fufs <strong>der</strong><br />

im Jahr 1810 aufgegi-abenen , aber wie<strong>der</strong> verschütteten Stufen dieses Tempels stand.<br />

Die ungeheure Schuttmasse, welche das Forum bedeckt, ist weit später gellissentlich<br />

von Baustellen dorthin geführt; und. hernach halben die Rin<strong>der</strong> lierrliche Erde<br />

darauf gedüngt. Wie viele<br />

seyn — I<br />

Der Plan C zeigt eine<br />

Jahre lang mag auch aller Kehricht<br />

aufserhalb des Colosseums gegen die<br />

dorthin gebracht<br />

3Ieta sudans hin<br />

angefangene Ausgrabung. Diese scheint mit dem Colosseum in gar keiner Verbindung<br />

zu stehen, son<strong>der</strong>n älter zu seyn. Auch hier läfst sich noch nicht viel urtheilen:<br />

aber diese Risse werden die Klasse in den Stand sezen, weitere Berichte, wenn<br />

die Arbeit vorrückt, leichter zu verstehen. —<br />

Noch lege ich eine Notiz von meinem Freunde Gau über den Bau des Janusbogens<br />

bey, die ebenfalls ganz neue Sachen enthält. Und damit empfehle ich ihn<br />

<strong>der</strong> Aufmerksamkeit und <strong>der</strong> Empfehlung <strong>der</strong> Classe bey dem hohen Ministerium<br />

des Innern. Herr Gau hat eine beson<strong>der</strong>e Richtung und ein herrliches Auge zum<br />

Studium <strong>der</strong> alten Architectur. Seine Risse von Gebäuden zu Pompeji sind ganz<br />

vortrefflich, er wird sie einer Al)handlung über die römischen Wohnhäuser zum<br />

Grunde legen. So hat er auch über den alten Grundrifs von Rom ganz neue Bemerkungen<br />

gemacht, und es ist sehr zu wünschen, dafs er sich wenigstens noch<br />

ein Jahr hier möge auflialten können, um fortzufahren. Die Einlage enthält eine<br />

<strong>Geschichte</strong> <strong>der</strong> Akademie. II. 26

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