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Geschichte der Königlich Preussischen ... - Warburg Institute

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408 197. Niebuhr's Briefe an die philologisch -historische Klasse (1816 ft'.).<br />

sehr nüzlich seyn dürfte. Er erscliwert den Zugang zur Bibliothek entsezlicli: übrigens<br />

glaube ich, dafs er sich hier schon ki-ank geärgert hat und bald todt geärgert<br />

haben wird. Der hönisclie Neid <strong>der</strong> Römer schont auch ihn nicht: man sucht seine<br />

Entdeckungen nur geringschäzig zu machen. Es ist dahin gekommen, dafs ich sein<br />

Trost bin. Aber sich helfen zu lassen: auch nur zu erlauben, dafs ich lese, daran<br />

ist nicht zu denken.<br />

Vei'zeilie die C'lasse die Schmiererey eines Sciroccatol<br />

lO.<br />

Nie])uhr.<br />

NiEBUHR an die j)h i lologisch-hist or ische Klasse. (Original).<br />

Rom, den 7. October 1820.<br />

Schon vor zwölf Tagen erfuhr ich, dafs Mai, den ich. wie es im Sommer<br />

geht, wo niemand in die Vaticana kommen kann, seit sehr lange nicht gesehen,<br />

dem Pabste über andre Entdeckungen berichtet habe, die ex" schon im Winter beym<br />

Durchsuchen <strong>der</strong> ganzen Bibliothek gemacht, aber mit richtiger Würdigung seines<br />

Publicums bisher verschwiegen hatte, um allmählich hervorzutreten und sicli wie<strong>der</strong><br />

ins Andenken zu bringen. Ich verschaffte mir den Aufsaz, erhielt ihn aber nur<br />

unter <strong>der</strong> Bedingung, nichts davon zu äufsern, welche jezt gehoben ist, da er ihn<br />

in diesen Tagen in einem Journal erscheinen läfst; und vielleicht hat er ihn auch<br />

an fremde Joui-nale gesandt, so dafs ich meinen Collegen und Freunden doch nicht<br />

die erste Nachricht gebe.<br />

Ev kündigt folgende Entdeckungen an<br />

1. Unter einem Aristides 354 Seiten altes Textes aus untergegangenen Titeln<br />

<strong>der</strong> Sammlung des K. Constantinus Porphyrogenetus, de sententiis, de concionibus,<br />

de successione regum, de argute dictis. wie Stücken aus Polybius, Diodoi-us, Dio<br />

Cassius, Eunapius. Pi-iscus, Menan<strong>der</strong> Protector — aufser denen, die in gedi-uckten<br />

Werken stellen. Von Polybius die Einleitungen melu'erer Bücher und <strong>der</strong> Schlufs<br />

des 39., woi-aus erhellt, dafs das 40. eine Chronologia enthielt. Zur altern römi-<br />

schen <strong>Geschichte</strong> soll viel Bereicherung seyn: er zählt eine Menge Kriege auf,<br />

<strong>der</strong>en <strong>Geschichte</strong> gewinne; beson<strong>der</strong>s auch <strong>der</strong> mit den Bundesgenossen — also von<br />

Diodor o<strong>der</strong> Dio. Dionysius nennt er nicht, aber er sagt, dafs die Namen <strong>der</strong><br />

\'erfasser oft fehlten. Vom Eunapius ist die Einleitung da. Er zählt auch Hyperides,<br />

Timäus und Aristoteles auf: die beyden lezten, furcht ich, möchten nur in jener<br />

langen Abhandlung des Polybius über die italiotischen Lokrer vorkommen, die<br />

in den alten Excerpten vorhanden ist. Lei<strong>der</strong> sagt er. diese Blätter wären gröfstentheils<br />

lesbar.<br />

2. In einem an<strong>der</strong>n Codex des Aristides 30 Seiten eines Werkes -n-ep] ttoKiti-<br />

K)js em(m]nt]s, welches wohl aus dem plutarchischen Zeitalter seyn muss: <strong>der</strong> Verfasser<br />

citiert Ciceros Repul)lik und vei'gleicht sie mit <strong>der</strong> platonischen. Das Werk hatte<br />

wenigstens 5 Büchei'.<br />

3. Eine sophistische Rede, ohnezweifel von Aristides, für Leptines, in einem<br />

Codex mit <strong>der</strong> gegen Leptines, die <strong>der</strong> sei. Morelli lierausgegeben.<br />

4. Sieben Bücher des Oribasius 44 — 50:<br />

5. des Eusebius quaestiones evangelicae. Diese lezten 3 Nummei'u erlassen<br />

wir ihm wohl, bekannt zu machen. Ich mufs aber ankündigen, dafs er, wenn er<br />

nicht beson<strong>der</strong>s aufgemuntert wird, gar nichts drucken läfst. Sein Manuscript <strong>der</strong><br />

Fragmente de republica soll fertig liegen : aber zum Druck ist keine Anstalt. Ich<br />

kann nicht erlangen, dafs die Regierung es drucken lasse und ihm die Exemplare<br />

schenke. So habe ich denn an Lord Lansdown geschrieben und ihn gebeten, in<br />

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