06.01.2013 Aufrufe

Geschichte der Königlich Preussischen ... - Warburg Institute

Geschichte der Königlich Preussischen ... - Warburg Institute

Geschichte der Königlich Preussischen ... - Warburg Institute

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

234. Antrag <strong>der</strong> Akademie, den Venus -Durchgang betreflend (18G9). ()45<br />

Sichtbarkeit des Phänomens und für die Sicherheit <strong>der</strong> aus den Beobachtungen<br />

al)7,uleitenden Resultate möghclist günstige Bedingungen in Aussicht stellen. Es wird<br />

sieh empfehlen, zunächst zwei Punkte in Ostasien, etwa Peking o<strong>der</strong> Shanghai,<br />

und Yeddo o<strong>der</strong> llakodade, und zwei Stationen in <strong>der</strong> Südsee, etwa die Kerguelen-<br />

Insel und Neuseeland o<strong>der</strong> die Auckland- Inseln in Betracht zu ziehen. Nach einer<br />

jeden dieser Stationen müssen zwei Astronomen mit den folgenden Instrumenten<br />

gesandt werden:<br />

1. einem 3^ füfsigen Heliometer aus dem von Frauenhofer begründeten optischen<br />

Institut in München, zur Bestimmung von Ortei'u <strong>der</strong> Venus auf <strong>der</strong> Sonnenscheibe<br />

während des Durchgangs;<br />

2. einem öfüfsigen Fernrohr aus demselben Institut, zur Beobachtung <strong>der</strong><br />

Zeiten des Eintritts <strong>der</strong> Venus in die Sonnenscheibe und ihres Austritts aus <strong>der</strong>selben<br />

3. Instrumenten zur Bestimmung <strong>der</strong> Zeit und <strong>der</strong> geographischen Lage des<br />

Beobachtungsorts: einem Passageninstrument, einem Universalinstrument, beide von<br />

<strong>der</strong> stärksten Gattung tragbarer Instrumente, zwei Chronometern und einer Pendel-<br />

uhi' mit elektrischem Registrirapparat.<br />

Die Mitsendung photographisch -astronomischer Instrumente würde ebenfalls<br />

von Wichtigkeit sein und ganz beson<strong>der</strong>s werthvoll werden können, wenn auf einer<br />

Station unter ungünstigen Witterungsverhältnissen beobachtet werden mi'ifste. Die<br />

<strong>Königlich</strong>e Akademie will daher die Iilrwähnung solcher Instrumente nicht unter-<br />

lassen, schliesst aber dieselben in den folgenden Kostenanschlag als nicht un-<br />

umgänglich nothwendig zunächst nicht ein.<br />

Für die Aufstellung <strong>der</strong> Instrumente müssen nach je<strong>der</strong> Station Beobachtungszelte<br />

o<strong>der</strong> Baracken von Europa mitgenommen werden.<br />

Diese von <strong>der</strong> <strong>Königlich</strong>en Akademie empfohlene instrumentelle Ausrüstung<br />

lehnt sich an die Möglichkeit an, die unter i und einen Theil <strong>der</strong> unter 2 genannten<br />

Instrumente, vielleicht auch einige <strong>der</strong> unter 3 aufgeführten, leihweise von<br />

Staatsinstituten des Norddeutschen Bundes zu ei-halten. In diesem Falle würde es<br />

sich nur um die Beschaffung neuer Aufstellungen für die Instrumente sub i und 2,<br />

vielleicht tun den Ankauf von einem o<strong>der</strong> zwei <strong>der</strong> unter 2 genannten Fernröhre<br />

handeln, und die Kosten <strong>der</strong> instrumentellen Ausi'iistung würden sich dann für<br />

alle 4 Stationen zusammen auf ungefähi- 20000 Thaler belaufen. Abgesehen von<br />

<strong>der</strong> angedeuteten Möglichkeit und im Fall die ganze Ausrüstung neu beschafft<br />

werden wüi'de, würde es allerdings an sicli wünschenswerth sein, an Stelle <strong>der</strong><br />

snh 2 erwähnten Fernröhre etwas stärkere, etwa Sfüfsige, zu nehmen. Wiu-den<br />

solche gewählt und auch die Heliometer neu beschafft werden müssen, so würden<br />

die Kosten <strong>der</strong> Instrumente in summa um 8000 — 10000 Thaler wachsen und tun<br />

noch ebenso viel bei Hinzufügung <strong>der</strong> oben erwähnten photographischen Instrumente.<br />

Alle neu anzuschaffenden Instrumente würden übrigens bei <strong>der</strong> Rückkehr<br />

<strong>der</strong> Expeditionen weitere Verwendung finden , z. B. vor])ehaltlich ihrer zeitweiligen<br />

Rücklieferung für die Beobachtung des Venus -Durchgangs von 1882 die Chronometer<br />

für Marine-, die tragbaren Melsinstrumente für geodätische Zwecke, etwa<br />

angeschaffte gröfsere Fernröhre zur \'ervollständigung <strong>der</strong> Ausrüstung einigei- Sternwarten<br />

des Norddeutschen Bundes.<br />

Zu den vorstehend veranschlagten Kosten des wissenschaftlichen Apparats<br />

<strong>der</strong> Expeditionen treten zweitens die aus dem Engagement imd dem Unterhalt des<br />

Personals <strong>der</strong>selben erwachsenden hinzu, für welche die Dauer des Aufenthalts<br />

auf den Stationen hauptsächlich mafsgebend ist. Wegen <strong>der</strong> nothwendigen genauen<br />

Läng(Mibestimmungen können die Expeditionen auf den Stationen nicht wohl kürzere<br />

Zeit als sechs Monate belassen werden.<br />

Was drittens den Transport <strong>der</strong> Beobachter mit ihren Instrumenten nach den<br />

Stationen betrifft, so werden hierzu und zur Sicherung ihres Aufenthalts daselbst<br />

;

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!