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Geschichte der Königlich Preussischen ... - Warburg Institute

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414 19^- Gutachten ü. d. Plan einer Qiiellensammlung f. d. deutsche <strong>Geschichte</strong> (1819).<br />

II. Anlangend die zur Ausführung dieses Planes getroffenen Veranstaltungen,<br />

worüber das Hohe <strong>Königlich</strong>e Ministerium die historisch -philologisclie Klasse auf-<br />

for<strong>der</strong>t, ebenfalls gutachtlich sich zu äufsern, so ist es sehr schwielig darüber zu<br />

nrtheilen, selbst nach den Mittheilungen, welche indem bereits erschienenen ersten<br />

Hefte des Journals unter dem Titel: Archiv <strong>der</strong> Gesellschaft für ältere<br />

deutsche Geschichtskunde, gemacht worden sind. Die trefflichen und hochverehrten<br />

deutschen Staatsmänner, <strong>der</strong>en patriotischer Eifer die erste Idee zu dieser<br />

schönen wissenschaftlichen Nationalunternehmung fafste, haben sich in eine Gesell-<br />

schaft vereinigt, die eine bedeutende Zahl von deutschen Gelehrten zu aufserordentlichen<br />

und Ehren -Mitglie<strong>der</strong>n, den Badischen Legationssecretair Herrn Büchler zum<br />

beständigen Secretair und den Badischen General - Landes - Archiv - Rath Dümge zum<br />

Redakteur ernannt hat. Diese beiden zuletztgenannten Gelehrten sind auch die<br />

Herausgeber des so eben gedachten Archivs, wovon das erste bereits erschienene<br />

Stück die schon sonst bekannten auf das Unternehmen sich beziehenden Actenstücke<br />

wie<strong>der</strong>holt, tmd aufserdem eine kurze Nachricht von <strong>der</strong> bereits angeknüpf-<br />

ten Con-espondenz und die dem Bundestage gemachte Mittheilung, so wie einen<br />

Auszug aus dem Bundestagsprotokoll als Antwort auf jene Mittheilung enthält.<br />

Wir können es jedoch, so wenig alles dieses ein gründliches Urtheil über<br />

die Zweckmäfsigkeit o<strong>der</strong> Unzweckmälsigkeit <strong>der</strong> getroffenen Vorkehrungen begründen<br />

kann, nicht verhehlen, dafs uns manche <strong>der</strong>selben nicht gegen Einwendungen<br />

gesichert zu sein scheinen. Zuerst wäre zu wünschen, dafs die Redaction, welche<br />

die Leitung des ganzen wissenschaftlichen Theils <strong>der</strong> Unternehmung umfassen mufs,<br />

in die Hände eines o<strong>der</strong> mehi'erer Gelehrter von allgemein anerkanntem hohem<br />

Rufe und Ansehen gelegt worden wäre; indem Hr. Dümge, imbeschadet seiner<br />

gelehrten Veixlienste, nur durch wenige imd fast lauter unvollendete Arbeiten bekannt<br />

ist^<br />

In dem Plane des von <strong>der</strong> Gesellschaft übernommenen Journals o<strong>der</strong> Archivs<br />

scheint es uns sehr unzweckmäfsig zu sein, dafs die Mittheilung von Varianten <strong>der</strong><br />

verglichenen Handschriften gewissermafsen als <strong>der</strong> Hauptzweck desselben angegeben<br />

wird. Wir können von einer solchen Mittheilung keinen Nutzen uns versprechen.<br />

Denn es ist gewifs vollkommen genügend, wenn die ^'arianten den Herausgebern<br />

<strong>der</strong> historischen Schriften mitgetheilt und von diesen bei den Ausgaben benutzt<br />

werden. Wir würden das Archiv als eine nützliche Anstalt betrachten, wenn es<br />

mit Ausschliefsung alles dessen, was zum gelehrten Apparat <strong>der</strong> Herausgeber ge-<br />

hört, sich darauf beschränkte, die Aufmerksamkeit des Publikums auf die Unternehmung<br />

durch von Zeit zu Zeit, etwa alle sechs Monate, mitgetheilte Nachrichten<br />

von dem Fortgange <strong>der</strong>selben zu unterhalten und anzufrischen , vorläufige Notizen<br />

mitzutheilen , besondei's über bisher unbenutzte o<strong>der</strong> noch ganz unbekannte Hand-<br />

schriften historischer Quellen , endlich sowohl den Mitarbeitern als den Gelehrten,<br />

welche nicht einen bestimmten Antheil an den Arbeiten für die Herausgabe <strong>der</strong><br />

Schriftsteller nehmen, Gelegenheit zu geben, ihre Meinungen, Ansichten imd Vorschläge<br />

mitzutheilen und zu besprechen. Wenn dieser o<strong>der</strong> ein ähnlicher Plan zum<br />

Grunde gelegt würde, so liefse sich hoffen, dafs das Archiv so viel Interesse bei<br />

dem Publikum fände, dafs die Kosten desselben zum grofsen Theil durch den Ab-<br />

satz gedeckt würden und nicht gänzlich den durch die patriotische Freigebigkeit <strong>der</strong><br />

edlen Grün<strong>der</strong> dieses Unternehmens zusammengebrachten Fonds zur Last fielen.<br />

Obwohl aber die historisch -philologische Klasse es für ihre Ptlicht gehalten<br />

hat, über manche Punkte, sowohl des Plans als <strong>der</strong> bisherigen Vorkehrungen, zu<br />

dessen Ausführuna; ihre abweichenden Ansichten ehrerbietigst vorzutragen: so mufs<br />

1 Dieser ganze Satz fehlt in dem Abdruck im »Archiv <strong>der</strong> Gesellschaft für ältere<br />

deutsche Geschichtskunde".

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