Geschichte der Königlich Preussischen ... - Warburg Institute

194. Die Statuten der Akademie vom 24. Januar 1812. 373
Die Aufgabe geschieht in der öffentlichen Sitzung am Geburtstage des ersten
Präsidenten v. Leibnitz, am 3^'^'^ Julius, und zwei Jahre darauf, am nehmlichen Tage,
die Austheilung des Preises.
§ 40-
Die Preisfragen werden von der x\kademie in lateinischer, deutscher und fran-
zösischer Sprache auf eine zweckmäfsige Weise bekannt gemacht.
§ 41-
Die auswärtigen Mitglieder und Correspondenten der Akademie können sich
mit um den Preis bewerben.
Die Beantwortungen können in deutscher, lateinischer, französischer, italieni-
scher oder englischer Sprache verfafst sein.
Das Manuscript muls leserlich und von einer der Akademie unbekannten
Hand geschrieben sein. Es wird unter der Aufschrift: An die Königliche Akademie
der Wissenschaften in Berlin so weit als thunlich postfrei hergesandt.
Die Abhandlung mufs mit einem Motto bezeichnet seyn, welches in einem dabei
liegenden versiegelten Zettel, der den Namen des Verfassers enthält, zu wieder-
holen ist.
Ist einer Abhandlung der Preis zuerkannt, so öffnet in der Sitzung vom
3ten Julius der Vorsitzende Sekretär den versiegelten Zettel und macht den Namen
des Verfassers bekannt. Die den übrigen eingegangenen Beantwortungen beigelegten
versiegelten Zettel verbrennt er uneröffnet in Gegenwart der Anwesenden.
§ 42-
Zu den Preisen sämtlicher Klassen wird aus einem eignen Fonds die Summe
von 150 Rthlrn. in Golde für jede etatsmäfsig ausgesetzt werden.
Wird der Preis nicht ertheilt, so kann die Klasse entweder unmittelbar eine
neue Preisfrage aufgeben, oder für das nächstemal einen doppelten Preis aussetzen.
Die durch eigene Legate zu Preisschriften über bestimmte und eingeschränkte
Zweige der Wissenschaft ausgesetzten oder künftig auszusetzenden Summen werden
genau nach dem Willen der Stifter blofs zu diesen angewandt. Aufgabe, Beurtheilung
und Preisertheilung geschieht auf dieselbe Art vmd zu denselben Terminen
wie bei den übrigen Preisfragen.
Die gekrönten Preisschi-iften, und nach Befinden auch die ausgezeichneten
unter den nicht gekrönten, die das sogenannte Accessit erhalten, werden von der
Akademie durch den Druck bekannt gemacht.
§ 43-
Die Akademie giebt jährlich eine Auswahl der während des verflossenen
Jahres, in ihren verschiedenen Sitzungen gelesenen Abhandlungen, im Druck heraus.
Jeder Jahrgang wird in vier Bände getheilt, nach den Klassen, und jeder macht
ein für sich bestehendes Ganzes. Ein solcher Klassentheil enthält aufser den vor-
gelesenen Abhandlungen der ordentlichen Mitglieder, der auswärtigen und der
Correspondenten der Akademie, auch Nachrichten von wichtigen die Akademie be-
treffenden Ereignissen, Denkschriften auf Verstorbene, und die gekrönten Preisschriften.
Überdem werden auch unter diesen Schriften gehörigen Orts Abhand-
lungen gedruckt, die von andern in keinem Verhältnil's mit der Akademie stehenden
Gelehrten der Akademie zukommen.
Ob eine solche Abhandlung zum Druck sich eigne, wird durch Abstimmen
in der Klasse, zu welcher sie ihrem Inhalte nach gehöi-t, entschieden. Der Druck
wird nur bei einem günstigen Übergewicht von Zwey Drittheilen der Stimmen be-
schlossen.