Geschichte der Königlich Preussischen ... - Warburg Institute

346 190. Der iiiclit genehmigte Statutenentwurf vom Jahre 1809.
i8. Wenn ein Geschäft die gesammte Akademie betrifft oder zur Ausrich-
tung desselben MitgHeder aus mehreren Klassen erforderlich sind, so ernennt die
Akademie einen Aussah ufs zai solchen Arbeiten.
19. Eben so kann sie einem bestimmten Mitgliede ein Geschäft, das für
die Akademie gehört, und ihr zur Ehre und den Wissenschaften zum Nutzen ge-
reicht, auftragen. — üafs einzelne Akademiker fortwährende Arbeiten für die
Wissenschaften zu leisten haben, ergiebt sich theils aus der Bestimmung der Mitglieder
(Abschn. IV, § 3 fg.) , theils aus dem Zweck der wissenschaftlichen An-
stalten (Abschn. VI).
20. Die Akademie hat Ferien: i) vierzehn Tage um Weinachten, 2) eben
so viel um Ostern, 3) drei Wochen um Pfingsten, 4) vier Wochen im Sommer.
Abschnitt IV.
Von den Mitgliedern.
1. Die ordentlichen Mitglieder der Akademie (Abschnitt IL §1, a) sind
allein zu den wissenschaftlichen Arbeiten bei derselben verpflichtet und müssen
daher ihren Wohnsitz in Berlin haben oder doch in keiner solchen Entfernung
von der Stadt, welche ein Hindernifs der Erfüllung ihrer Pflichten und ihres Verhältnisses
überhaupt veranlassen kann.
2. Insbesondei'e ist die Wirksamkeit eines ordentlichen Mitgliedes durch das
Fach der Gelehrsamkeit bestimmt, für welclies dasselbe bei der Akademie angestellt
ist, und es gehört, in so ferne, blofs zu derjenigen Klasse, zu welcher j en es
Fach gerechnet wird. Kein Mitglied der Akademie kann daher zugleich für zwei,
noch weniger für mehrere wissenschaftliche Fächer, deren jedem ein eigenes Mitglied
bestimmt ist, angestellt werden, auch dann nicht wenn gleich diese Fächer
in eine und dieselbe Klasse gehören. Doch hindert dies kein Mitglied, neben seinem
eigenthümlichen Fache auch in anderen der Akademie seine Arbeiten vorzulegen.
3. Damit im Staate einige Männer ganz den Wissenschaften leben, ihre Kräfte
und Geistesfähigkeiten allein auf die Erweiterimg derselben wenden und sich fortwährend
in gewissen Fächern mit Beobachtungen, Versuchen u. s. w. beschäftigen
können, ist festgesetzt, dafs
a) Einzelne zu diesem Zweck für die vornehmsten Wissenschaften , die im
Schoofse der Akademie bearbeitet werden, zu wählende ordentliche Mit-
glieder ihr ausschliefslich angehören sollen. Diese Gelehrte dürfen
also in keinem andern Amte stehen, es sey denn, dafs sie dadurch
nur zu öffentlichen Vorträgen in den höheren wissenschaftlichen Bildungs-
anstalten verpflichtet würden. Ein solches Lehramt ihres Faches dürfen
sie bekleiden, ohne dafs dieses sie von einer solchen Stelle und dem da-
mit verknüpften Einkommen bei der Akademie ausschlösse.
b) Andere Mitglieder hingegen können auch ein mit ihren Studien in keiner
Beziehung stehendes Amt verwalten, wenn es nur von der Art ist, dafs
ihnen dadurch die erforderliche Lust und Zeit nicht genonunen wird,
ihre Akademischen Studien würdig zu betreiben und sie nicht veranlafst
werden, diese letztern blofs als Nebensache anzusehen.
4. Die Akademiker, welche sich ausschliefslich ihrem Akademischen
Beruf widmen sollen, sind:
I. In der Physikalischen Klasse:
Einer für die Allgemeine Naturlehre,
>> Chemie,
» » » Botanik,
» » » Zootonüe (vergleichende Anatomie),
» » » Mineralosiie.